„Zum Almet ist keine Entscheidung getroffen“

Saarbrücken · Die Stadt möchte 14 Hektar des Naherholungsgebietes Almet zu Industriefläche machen und hat bereits Studien in Auftrag gegeben. Sie widerspricht Befürchtungen, dass die Entscheidung schon gefallen sei.

Die Stadt Saarbrücken hat bereits drei Studien in Auftrag gegeben, um möglicherweise einen Teil des Grüngebietes Almet, das so genannte "Käsbösch", in eine Gewerbefläche umwandeln zu können. Diese Studien betreffen den Artenschutz, den Lärmschutz und die äußere Verkehrsanbindung. Mit den Ergebnissen sei im Herbst zu rechnen. Dies teilte Michael Sponholz mit, Geschäftsführer der städtischen Entwicklungsgesellschaft GIU.

Nach seinen Worten geht es um die "grundsätzliche Machbarkeit" und "um die Entwicklung harter Fakten", die möglicherweise auch zum Ergebnis führen könnten, dass die grüne Wiese Almet nicht für ein Gewerbegebiet tauge. Dann könne man sich die anstehenden Untersuchungen, etwa zu den Kriterien Wasserschutz , Landwirtschaft oder Wirtschaftlichkeit sparen, so Sponholz vor etwa 250 Menschen, die am Freitagabend zu einer "Anlieger-Informationsveranstaltung" in ein Hotel an der Goldenen Bremm gekommen waren. Die meisten wollen das Naherholungsgebiet lassen, wie es ist, und empfehlen den Politikern, Industrie auf alten Brachen oder mit Nachbarkommunen sonst wo zu entwickeln. Nicht zuletzt eine riesige Zahl von fachlichen und auch emotionalen Einwendungen gegen das Vorhaben in den "sozialen Netzwerken" hatte die Verwaltungsspitze bewogen, dieses Treffen anzubieten. Eine am 25. Mai gestartete Petition namens "Naherholung statt Industriegebiet" hatte bis Freitagnachmittag bereits über 4000 Unterschriften zusammen.

 Chefsache Almet: Oberbürgermeisterin Charlotte Britz moderierte am Freitagabend die Info-Veranstaltung. Foto: Becker & Bredel

Chefsache Almet: Oberbürgermeisterin Charlotte Britz moderierte am Freitagabend die Info-Veranstaltung. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Wie Wortbeiträgen der Besucher zu entnehmen war, trauen viele der Beteuerung nicht, dass über ein Gewerbegebiet noch gar nicht entschieden sei, wie Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD ) dennoch nicht müde wurde zu betonen. Weder werde das ganze Almet "plattgemacht", wie gerüchteweise gestreut würde, noch sei eine Entscheidung gefallen, so die Verwaltungschefin. Sie versprach eine offene Kommunikation und bot auch an, unabhängig von dem Thema Gewerbe mit Anliegern über die unbefriedigende Verkehrssituation im Almet zu reden. Dort fahren bisweilen derart viele Fahrzeuge durch, dass sich die darunter Leidenden wünschten, das Almet wäre (wieder) Erholungsgebiet. Ausblick: Im Winter sollen die politischen Gremien über die Machbarkeitsuntersuchung Almet sprechen, im Frühjahr 2017 könnte es zu einem Bebauungsplanverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung kommen.

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