Zu wenig Erzieher und ein Bundesverdienstorden

Saarbrücken · Das Jahresende naht. In einer kleinen Serie rufen wir die Aufreger, aber auch schöne Ereignisse aus den vergangenen Monaten in Erinnerung. Im März machte den Eltern die Personalnot in den Kitas zu schaffen.

 Soraya Moket Foto: M. Massad

Soraya Moket Foto: M. Massad

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Im März litten viele Eltern unter dem Personalmangel in den Kindergärten der Stadt. So beschloss die Leitung der Kita Füllengarten etwa, dass bis Ende der Woche nur noch Berufstätige und Alleinerziehende ihre Kinder abgeben sollen. Zuvor wurden bereits die Öffnungszeiten der Kita verkürzt. Statt von 7 bis 17 Uhr wurde nur noch von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Was unter anderem berufstätigen Eltern weitere Sorgen bereitete. "Viele Eltern sind am Ende mit ihren Nerven", erklärte Christian Stein die Situation gegenüber unserer Zeitung. Wobei Stein einräumte, dass auch die Kita-Angestellten unter dem Mangel litten. Am Anfang hatten viele Eltern noch Verständnis gezeigt, das wegen einiger Krankheitsfälle oder Schwangerschaften zu wenig Personal da war. Aber die Lage verschärfte sich seit Oktober/November zusehens, sagte Stein. Auch der Personalrat der Stadtverwaltung bemängelte, dass aus Notfalllösungen Dauerzustand geworden war. Und die Verwaltung fürchtete, dass die Personalbelastung weitere Erzieher zum Wechsel oder zur Kündigung treibt. 25 Stellen waren in den 20 städtischen Kitas unbesetzt. Hier wurde dringend nach Personal gesucht. Zusätzlich sollten Springerstellen entstehen. Doch auch der Arbeitsmarkt gab wenig her. Der Kita-Ausbau hatte seinen Tribut gefordert.

Daneben wurde ein Thema diskutiert, das auch aktuell bei vielen im Fokus steht. Es ging darum, dass zu viel Essen einfach im Müll verschwindet. Dies zu verhindern, sei kein einfacher Kampf, erklärte der Vorsitzende der Saarbrücker Tafel, Uwe Bußmann: "Das meiste wird im privaten Rahmen weggeworfen." Viele kauften zu viel ein, vieles werde kurz nach Ablauf des Verfallsdatums weggeschmissen, erklärte er und: "Das ist ein Fehler. Joghurt wird ja nicht von einem auf den anderen Tag schlecht." Die Tafel musste ihre Rationen kürzen, die Zahl der Bedürftigen war einfach zu groß.

Erfreulich hingegen die Würdigung der Saarbrückerin Soraya Moket. Die gebürtige Marokkanerin kam Anfang der 1990er Jahre zum Studium nach Deutschland. Seitdem hat sie ein beeindruckendes ehrenamtliches Engagement geleistet. Das sah auch Bundespräsident Joachim Gauck so. Am 7. März zeichnete er sie zusammen mit weiteren 24 Bürgerinnen aus allen Teilen der Republik für ihren herausragenden gesellschaftlichen Einsatz mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus. "Dass ich jetzt als Saarländerin ausgezeichnet werde, ist mir eine Ehre", sagte Moket und: "Bei mir schlagen heute drei Herzen in einer Brust, ich fühl mich als Saarländerin, als Marokkanerin und als Deutsche".

Und natürlich darf Ostern im Rückblick nicht fehlen. Die Landeshauptstadt lud am Ostersonntag zur Saisoneröffnung und Osterüberraschung in den Deutsch-Französischen Garten ein. Studenten in Osterhasen-Kostümen verteilten hier rund 3500 Schokoeier und -hasen an die Kinder.

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