Zu teuer und zu unbequem?

Saarbrücken · Das Auto ist bequemer. Die Busabfahrtszeiten passen nicht zum Schichtbeginn. Der Fahrschein ist zu teuer. Busfahrer sind manchmal unfreundlich. Das sind einige der Gründe, die für Saarbrücker gegen das Busfahren sprechen.

 Für viele keine echte Alternative zum Auto und zum Fahrrad: die Saarbrücker Busse. Foto: Becker&Bredel

Für viele keine echte Alternative zum Auto und zum Fahrrad: die Saarbrücker Busse. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

"Ja, ich nutze Busse und/oder die Saarbahn." Das haben immerhin 61 Prozent der 198 SZ-Leser gesagt, die an einer nicht repräsentativen Online-Umfrage teilgenommen haben. Richtig zufrieden sind viele Befragte aber mit dem Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) nicht. Vor allem die Fahrkartenpreise sind den meisten Nutzern zu hoch. "Ich bin Rentner, und von Hanweiler nach Saarbrücken und zurück kostet es neun Euro. Das ist mir zu teuer", begründet zum Beispiel ein älterer Herr sein Problem mit dem ÖPNV.

Viele der Befragten empfinden das Auto aber nicht nur als preisgünstiger. Es ist für sie auch bequemer - unter anderem, weil sie sagen, dass sie damit schneller am Ziel sind. "Ich bin mit dem Auto in zehn Minuten am Arbeitsplatz. Mit dem Bus wäre ich 40 Minuten unterwegs. Die Saarbahn nutze ich hin und wieder, aber höchstens fünfmal im Jahr", erklärt einer der Befragten.

Ein anderer: "Für meine Verbindung müsste ich mindestens eine Stunde aufbringen, bin aber in 20 Minuten mit dem Auto dort - ohne Stau und Parkplatzprobleme."

Je nach Stadtteil werden in der Befragung auch das Fahrrad oder Motorroller als bessere Alternative zu Bus und Bahn genannt. Und in der Innenstadt, das geben ebenfalls viele Befragte an, sei man eh zu Fuß am schnellsten unterwegs. Das Auto wird oft als unerlässlich angesehen, weil man in Bus und Bahn schlecht Einkäufe transportieren könne.

Dazu kommt offenbar, dass ein Teil der potenziellen ÖPNV-Kunden den Umgang mit der Technik scheut. "Lieber gehe ich zu Fuß, als mich mit dem Fahrkartenverkaufsautomat auseinanderzusetzen", begründet einer der Befragten zum Beispiel seine ÖPNV-Verweigerung.

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