ZKE: Häuser gegen Kanal-Rückstau sichern

Saarbrücken. Aufgrund von Baustellen müssen die Bewohner des Rodenhofs derzeit zahlreiche Behinderungen im Straßenverkehr hinnehmen. Und das wird noch eine ganze Weile so bleiben. Um ihren Unmut darüber loszuwerden - aber auch um Genaueres zu erfahren - kamen rund 40 Rodenhofer am Mittwoch auf Einladung des SPD-Ortsvereins zur Bürgerversammlung auf den Parkplatz am Edeka-Markt

 Blick in die Ziegelstraße auf dem Rodenhof: Die Anwohner fürchten, dass der Verkehr in ihrem Viertel extrem zunehmen könnte, wenn erst die neue Zufahrt von der Grülingsstraße zum Eurobahnhof-Quartier fertig ist. Archiv-Bild: Becker&Bredel

Blick in die Ziegelstraße auf dem Rodenhof: Die Anwohner fürchten, dass der Verkehr in ihrem Viertel extrem zunehmen könnte, wenn erst die neue Zufahrt von der Grülingsstraße zum Eurobahnhof-Quartier fertig ist. Archiv-Bild: Becker&Bredel

Saarbrücken. Aufgrund von Baustellen müssen die Bewohner des Rodenhofs derzeit zahlreiche Behinderungen im Straßenverkehr hinnehmen. Und das wird noch eine ganze Weile so bleiben.

Um ihren Unmut darüber loszuwerden - aber auch um Genaueres zu erfahren - kamen rund 40 Rodenhofer am Mittwoch auf Einladung des SPD-Ortsvereins zur Bürgerversammlung auf den Parkplatz am Edeka-Markt. Dort informierten Bernd Selzner und Simone Stöhr vom Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetrieb (ZKE) sowie Vertreter der Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung (GIU) über die Baustellen.

Seit Mitte Mai ist der Sittersweg zwischen den Einmündungen der Grülingsstraße und der Jägersfreuder Straße nur noch in eine Richtung befahrbar. Denn dort verlegt der ZKE einen neuen Kanal. Mitte November soll im Sittersweg alles fertig sein, versprach ZKE-Chef Bernd Selzner. Dann allerdings werde der ZKE die nächste Baustelle aufmachen und Hausanschlüsse im unteren Abschnitt der Jägersfreuder Straße in Richtung Ziegelstraße erneuern. Auslöser für die Kanalarbeiten auf dem Rodenhof waren zwei Kanaleinbrüche: Im Januar 2009 fielen an der Ecke Sittersweg und Ziegelstraße rund 20 Quadratmeter Gehweg und Wiese in ein fünf Meter tiefes Loch. Im Juli drohte das Haus Sittersweg 10 einzustürzen und konnte nur mit 20 Kubikmetern Spezialbeton gestützt werden. Im Zusammenhang mit diesen Ereignissen wurden damals auch mehrere Keller überflutet (die SZ berichtete). Und die jüngste Keller-Überflutung auf dem Rodenhof ist erst rund eine Woche her. Schuld daran ist - laut ZKE - die Tatsache, dass ein Großteil der Häuser, nicht nur auf dem Rodenhof, sondern in ganz Saarbrücken keine Rückschlag-Klappen hat - denn die würden verhindern, dass Wasser aus der Kanalisation in die Häuser fließt.

Daher appellierten Stöhr und Selzner am Mittwoch erneut an alle Hauseigentümer, ihre Gebäude mit Rückschlag-Klappen auszustatten - und dafür den Beratungs-Service der ZKE zu nutzen. "Wir werden im Zuge des Klimawandels immer häufiger damit zu tun haben, dass die Kanalkapazität nicht mehr ausreicht", warnte Stöhr.

Zurück zum Verkehr: Ab Ende Juli wird auch die Grülingsstraße zur Einbahnstraße. Denn dann beginnt die GIU dort mit dem Bau einer Lärmschutzwand und eines Verkehrskreisels für den Eurobahnhof. Deshalb können Pkw die Grülingsstraße bis März 2011 nur noch vom Ludwigskreisel aufwärts fahren. Schon jetzt kommt es dort - laut Rainer Maurer (SPD) - wegen der einseitigen Sperrung am Sittersweg in Spitzenzeiten zu langen Staus.

Spätestens ab Juli werde daher eine Änderung der Ampelphase für Linksabbieger an der Kreuzung Grülings-/Heinrich-Köhl-Straße erforderlich, meint Maurer. Bewohnern des oberen Rodenhofs rät Maurer schon jetzt, lieber die Zufahrt über die Camphauser Straße zu wählen.

 Bürgertreff auf dem Rodenhof: (v.r.) Simone Stöhr und Bernd Selzner erläuterten die Bedeutung von Rückschlag-Klappen gegen Rückstau aus der Kanalisation. Foto: Becker&Bredel

Bürgertreff auf dem Rodenhof: (v.r.) Simone Stöhr und Bernd Selzner erläuterten die Bedeutung von Rückschlag-Klappen gegen Rückstau aus der Kanalisation. Foto: Becker&Bredel

Die Bürger haben Angst, dass die Grülingsstraße später als Hauptzufahrt zum Eurobahnhof-Quartier missbraucht werden könnte. Befürchtet wird außerdem, dass der Rodenhof künftig noch mehr von Auswärtigen "zugeparkt" wird. Einhellig wünschte man sich daher mehr Kontrollen des ruhenden und des fließenden Verkehrs.

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