Zahl der Pfarrstellen wird stark sinken

Saarbrücken · Die Synode des Kirchenkreises Saar-West hat eine engere Zusammenarbeit der Pfarrgemeinden beschlossen. Die sei dringend nötig, sagte Superintendent Christian Weyer. Die Zahl der Mitglieder werde weiter sinken und viele Pfarrer in Ruhestand gehen.

"Die Zusammenarbeit der Kirchengemeinden ist für die evangelische Landschaft im Saarland überlebenswichtig", sagte Superintendent Christian Weyer vor der Synode des Evangelischen Kirchenkreises Saar-West am Samstag in Güdingen. Die Zahl der Gemeindemitglieder sinke im Kirchenkreis jährlich um mehr als ein Prozent. In den kommenden Jahren werde sich diese Tendenz noch verstärken, glaubt Weyer . Dadurch sinke auch die Finanzkraft der Gemeinden.

"Ab 2024 werden sehr viele Pfarrerinnen und Pfarrer aus dem Kirchenkreis in den Ruhestand gehen. Es wird schwer werden, diese Stellen wiederzubesetzen", meinte Weyer . Schließlich werde auch die Zahl der Pfarrstellen, die nach der Personalplanung der Evangelischen Kirche im Rheinland dem Kirchenkreis noch zustehen, von jetzt 35 auf im günstigsten Fall 21, möglicherweise sogar auf nur noch zwölf zurückgehen.

Weyer : "Niemand kann diese Herausforderungen alleine bewältigen. Zusammenarbeit ist das Gebot der Stunde!" Die Synodalen vereinbarten sieben Kooperationsgemeinschaften. Beispiele für mehr Zusammenarbeit sind die Angebote in der Kirchenmusik und eine bessere Koordination der Vertretungen. Konfirmandenarbeit und Studienreisen seien ebenfalls überregional möglich. Weyer meinte nach der Synode: "Die Kirchengemeinden sind vielfach bereits auf dem Weg zu Kooperationen. Heute haben die Synodalen weitere Schritte auf diesem Weg gemacht."

Zur gemeinsamen Personalplanung für die nichttheologischen Mitarbeiter in den Kirchengemeinden verabschiedete die Synode ein Rahmenkonzept, das auf eine Planung "von oben herab" verzichtet und auch hier die Zusammenarbeit der Gemeinden stärken soll.

Der Evangelische Kirchenkreis Saar-West gehört zur Evangelischen Kirche im Rheinland. Er erstreckt sich von Rilchingen-Hanweiler im Osten entlang der Saar bis nach Perl im Westen und bis Lebach und Wadern im Norden des Saarlandes. Derzeit leben dort 84 000 Protestanten in 27 Gemeinden mit 35 Pfarrstellen. Dazu kommen 23 Theologinnen und Theologen in sogenannten Funktionspfarrstellen, etwa als Religionslehrer in allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen, in der Krankenhaus- und der Telefonseelsorge, bei der Polizei und in der Justizvollzugsanstalt. Sitz der Superintendentur ist das Stiftsgebäude am Ludwigsplatz 5 in Saarbrücken . Das teilt der Kirchenkreis mit.

evangelisch-im-saarland.de

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