Wrack von US-Flugzeug entdeckt: Granaten bremsen Ausgrabung

Dillingen · Rund 70 Jahre nach dem Absturz eines US-Flugzeugs über dem Saarland sind Ausgräber auf die Überreste des Wracks aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen. Das Flugzeug war am 20.

November 1944 von der Dillinger Flak abgeschossen worden, ans Ufer der damalige Lauf der Saar gestürzt und hatte sich in den Boden gebohrt. Die Ausgrabung des Wracks wurde jedoch wegen des Fundes von zwei Phosphorgranaten vorerst eingestellt. Wie Uwe Benkel von der Arbeitsgruppe Vermisstenforschung gestern berichtete, waren er und seine Kollegen am Samstagnachmittag auf die scharfe Munition gestoßen. Der Kampfmittelräumdienst habe die Granaten entfernt.

Die weitere Erkundung des Absturztrichters müsse mit der US-Armee abgesprochen werden. Die gefundenen Wrackteile gehören zu einem US-Kampfflugzeug vom Typ Thunderbolt, dessen Pilot James Newman als vermisst gilt. "Wir vermuten, dass seine sterbliche Überreste noch in der Maschine sind", sagte Benkel.

Die US-Army hatte im Jahr 2000 die Suche eingestellt, nachdem sie zu dem Schluss gekommen war, dass die Thunderbolt in einem nach dem Krieg neu geschaffenen See liegt. Unter anderem mit der Hilfe von Zeitzeugen wurde die Absturzstelle schließlich genauer eingekreist, bevor ein Mitglied der Arbeitsgruppe vor kurzem am Ufer des Sees größere Wrackteile entdeckte. "Aufgrund zahlreicher und starker Ausschläge einer Suchsonde im Bereich der Absturzstelle konnten wir in der Zwischenzeit den Aufschlagpunkt des Flugzeuges genau lokalisieren", sagte Uwe Benkel.

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