Wo ein Millimeter ein gigantischer Riese ist

Heusweiler. Anika Schwarz ist in diesem Jahr die landesbeste Auszubildende für den Beruf der Chemielaborantin und wurde dafür von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer geehrt. "Was ich herstelle, sieht man nur über Mikroskopie", schildert die 24-Jährige aus Heusweiler

 Anika Schwarz bei der Arbeit im Labor. Foto: Becker & Bredel

Anika Schwarz bei der Arbeit im Labor. Foto: Becker & Bredel

Heusweiler. Anika Schwarz ist in diesem Jahr die landesbeste Auszubildende für den Beruf der Chemielaborantin und wurde dafür von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer geehrt. "Was ich herstelle, sieht man nur über Mikroskopie", schildert die 24-Jährige aus Heusweiler. Sie erlernte in ihrer Ausbildung am Saarbrücker Leibniz-Institut für Neue Materialien (INM) die Herstellung von so genannten Nanopartikeln: "Was ich mache, ist mit einem Kochrezept vergleichbar. Ich verwende statt Zutaten verschiedene Chemikalien, vermenge sie unter bestimmten Vorschriften, und als Endprodukt entstehen Silica-Nanopartikel oder Partikel bestehend aus Gold, Eisen und anderen Materialen", beschreibt die junge Chemielaborantin ihre Arbeit. Für welchen Zweck sie diese Nanopartikel herstellt, das dürfe sie allerdings, als Mitarbeiterin in der Forschung, nicht verraten.

Ihre Arbeit sei sehr interessant und abwechslungsreich: "Am schönsten ist es, wenn man am Ende sieht, was man hergestellt hat - auch wenn es winzige Teilchen sind."

Wie sie 95 Prozent in ihrer Abschlussprüfung und einen Einser-Schnitt in der Berufsschule erzielte, beschreibt sie so: "Natürlich gehört eine Menge Ehrgeiz dazu. Außerdem wurde ich tatkräftig von einer Kollegin unterstützt, die den selben Beruf erlernte." Im INM arbeitet Anika Schwarz auch nach der Ausbildung: "Ich wurde angestellt, allerdings auf ein Jahr befristet. Hoffentlich darf ich danach bleiben, ich wünsche es mir sehr."

Neben Chemie und Nanopartikel begeistern die junge Frau auch Fantasy-Romane. Und wenn es die Zeit erlaubt, besuche sie das Fitnessstudio. bub

Hintergrund

Nanopartikel oder Nanoteilchen sind derart klein, dass sie nur aus wenigen bis einigen tausend Atomen oder Molekülen bestehen. Der Name bezieht sich auf die Maßeinheit, in der Nanoteilchen gemessen werden, den Nanometer. Ein Nanometer entspricht einem Millionstel Millimeter, bzw. einem Milliardstel Meter. Der Name kommt vom Griechischen "nanos" (Zwerg). Nanopartikeln sind in der regel etwa ein- bis 100 Nanometer groß. red

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