Wo Bücher und Kunst eine Heimat fanden

St Wendel · Da dürfte für jeden etwas dabei gewesen sein: Ein abwechslungsreiches Programm hielten die Verantwortlichen für das Ehrenfest des Kulturpavillons auf der Mott bereit – eine Mischung aus Musik und Kunst.

Genau 25 Jahre ist es her, dass die St. Wendeler mit dem Mia-Münster-Haus ein Kulturzentrum bekamen, das auf zwei Ebenen sowohl Museum als auch Stadt- und Kreisbibliothek Platz bietet. Vieles hat sich im vergangenen Vierteljahrhundert verändert, doch die Qualität der Einrichtung ist geblieben. So ist es auch nicht verwunderlich, dass allein die Bücherei 130 000 Besucher jährlich verzeichnet. Um ihnen und auch den Museumsbesuchern für die 25-jährige Treue zu danken, feierte das Mia-Münster-Haus am vergangenen Wochenende ein großes Jubiläumsfest mit vielfältigem Programm.

Eröffnet wurden die Feierlichkeiten von der Band Itchy Fingers, die vor dem Museum auf der Mott traditionelle Irish-Folk-Songs zum Besten gab. "Das war ein sehr gelungener Start mit einer schönen, gemütlichen Atmosphäre", schwärmt Uwe Hippchen vom Mia-Münster-Haus. "Dank des Wetters konnte die Band draußen auftreten und die Musik verteilte sich über die gesamte Innenstadt." Auf diese Weise lockte die Gruppe Itchy Fingers auch einige zufällige Besucher zu dem Jubiläumsfest, die dann, gemeinsam mit denjenigen, die eigens für die Feier gekommen waren, auch von den Nachfolgeveranstaltungen profitieren konnten. Denn nach dem gelungenen Auftakt ging es gleich weiter mit einer einstündigen Führung durch die aktuelle Ausstellung des Stadtmuseums, die Werke der namensgebenden Künstlerin Mia Münster zeigt. Zu sehen sind Skizzen, Zeichnungen und Aquarelle der Malerin, die nicht nur die Mode ihrer Zeit auf die Leinwand bannte, sondern auch ihre Eindrücke vom St. Wendeler Land und seiner Umgebung.

Und während die Erwachsenen Gemälde bewunderten, konnten die kleinen Besucher des Jubiläumsfestes bei einem Malworkshop kreativ werden. Unter der Anleitung von Mane Hellenthal konnten Kinder ab acht Jahren ihre eigenen Ideen zu den Werken von Mia Münster umsetzen oder sich an der so genannten Camera lucida versuchen. Dabei handelt es sich um eine Zeichenhilfe, die mittels eines Prismas die Umrisse eines beliebigen Motivs aufs Papier wirft, wodurch der Benutzer das Objekt einfach abzeichnen kann. "Wir haben für den Workshop vier solcher Hilfen", erklärt Cornelieke Lagerwaard, Leiterin des Museums. "Auf diese Weise können wir vor allem den älteren Kindern einen sehr interessanten Workshop bieten."

Ebenfalls interessant ging es im Tagesverlauf dann auch noch in der Bibliothek zu. Dort nämlich las der Zweibrücker Autor Bernd Ernst aus seinen Kurzgeschichten "Vollpension mit Therapie" vor und lockte einige Zuhörer in die Räumlichkeiten des Mia-Münster-Hauses.

Den Abschluss des Jubiläumsfestes bildete ein Liederabend mit der Kombo Peter Stern und die Mondkharmoniker. Passend zu der Mia-Münster-Ausstellung spielten und sangen die Musiker die beliebtesten Evergreens der 1920er bis 1950er Jahre. Zu Heinz Rühmanns "Ich brech' die Herzen der stolzesten Frau'n" oder "Kann denn Liebe Sünde sein" von Zarah Leander gesellten sich unter anderem "Lili Marleen", "Ein Freund, ein guter Freund" und "So ein Wurm hat's gut".

Am Ende der Jubiläumsfeier zeigten sich nicht nur die Besucher mit dem Fest und seinem reichhaltigen Programm zufrieden, sondern auch die Veranstalter freuten sich über einen gelungenen Tag. "Wir hatten eine sehr gute Resonanz", resümiert Uwe Hippchen. "Ja, es war eine gelungene Veranstaltung."

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