Wo Alt-Saarbrücker sich einmischen können

Alt-Saarbrücken. Ob Ferrari oder Maserati - die Nelkenstraße schmücken nicht nur schöne Häuser, sondern auch schöne Sportwagen. Schöne Autos sind an sich kein Grund für Unmut. Wären da nicht die lauten Motorengeräusche, beschwert sich ein Bürger bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen des Stadtteilforums in der Alt-Saarbrücker Notkirche

Alt-Saarbrücken. Ob Ferrari oder Maserati - die Nelkenstraße schmücken nicht nur schöne Häuser, sondern auch schöne Sportwagen. Schöne Autos sind an sich kein Grund für Unmut. Wären da nicht die lauten Motorengeräusche, beschwert sich ein Bürger bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen des Stadtteilforums in der Alt-Saarbrücker Notkirche. Zwar herrsche in der Nelkenstraße fast überall Tempolimit 30 - aber, sobald mehr erlaubt sei, würden die Fahrer auch aufs Gas drücken. So laut, "dass mir als Anwohner beinahe die Kaffeetasse aus der Hand fällt".Mitbestimmen und sich einmischen - das haben sich die engagierten Bürger des Stadtteilforums bereits in ihrer ersten Sitzung im Oktober 2002 auf die Fahnen geschrieben. Sie wollen Probleme ansprechen und Lösungen suchen, um den Stadtteil aufzupolieren. Bürgermeister Ralf Latz weiß um das Erfolgsrezept des Stadtteilforums: "Die Initiative ist eine Bewegung von unten - von den Bürgern selbst getragen und nicht im Auftrag eines höheren Gremiums." Zum Zehnjährigen des Stadtteilforums soll nun eine neue Ära des Bürgerengagements in Alt-Saarbrücken eingeleitet werden. Stichwort: Community Organizing.

Das Modell Malstatt soll in Alt-Saarbrücken Schule machen. Dort hat Reverend Paul Cromwell bereits der Initiative "Malstatt - gemeinsam stark" die vier Schritte zum gelungenen Bürgerengagement eingeschärft: zuhören, recherchieren, Problemlösungen suchen und sich organisieren.

In Alt-Saarbrücken stößt der US-Amerikaner, der seit 30 Jahren Community Organizing betreibt, auf offene Ohren. Mehr Sauberkeit fordern die Bürger. Die Mülltonnen sollen runter von den Gehwegen, heruntergekommene Häuser renoviert werden. Alt-Saarbrücken sei ein Stadtteil mit vielen Stadtteilen. Vom Luisenviertel bis zur Folsterhöhe will das Stadtteilforum für mehr Identifikation der Bürger mit ihrem Stadtteil sorgen, ihn so attraktiver machen. Der Verkehr sei immer noch ein Problem - nicht nur wegen zu lauter Sportwagen. Zu viele Autos, zu enge Straßen. Der Sprecher des Stadtteilforums, Thomas Hippchen, weiß dank Paul Cromwell, diese Probleme zu beseitigen. Der Weg: Lösungen recherchieren, gemeinsam aktiv werden. Was in Malstatt schon auf fruchtbaren Boden fiel, soll nun Alt-Saarbrücken zu mehr Attraktivität verhelfen. Gemeinsam und organisiert.

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