„Wir wollen die Menschen inspirieren“
Saarbrücken · In ihrer über 50-jährigen Bühnenkarriere arbeitete Queen Esther Marrow mit Größen wie Aretha Franklin und Bob Dylan zusammen. Nun geht die 75-Jährige mit den Harlem Gospel Singers auf Abschiedstour. Am kommenden Mittwoch, 28. Dezember, 20 Uhr, treten „Queen Esther Marrow's The Harlem Gospel Singers“ im Saarbrücker E-Werk auf. SZ-Mitarbeiter Marko Völke sprach vorab mit der Leadsängerin.
Wie kam es zu dem Entschluss, auf Abschiedstour zu gehen?
Marrow: Ich hatte eine wundervolle Zeit mit den Harlem Gospel Singers und der Abschied wird mir sicherlich nicht leicht fallen. Nach 25 Jahren aber ist es an der Zeit, sich neuen kreativen Projekten zu widmen, um weiter als Künstlerin wachsen zu können.
Was erwartet die Besucher der aktuellen Tour?
Marrow: Das Publikum darf sich auf das Beste aus all den erfüllten Jahren mit den Harlem Gospel Singers freuen. Aber auch authentische Spirituals und einige Überraschungen sind dabei. Unsere Botschaft soll geprägt von Liebe und Dankbarkeit sein und die Menschen dazu inspirieren, mit positivem Blick durch das Leben zu gehen.
Glauben Sie, dass Ihre erfolgreiche Karriere heute wiederholbar wäre?
Marrow: Es ist natürlich schwer zu sagen, ob eine Karriere wie meine nochmal so möglich wäre. Es kommt immer auf die Begegnung mit den entscheidenden Personen an, die einen weiterbringen. Ich bin noch immer zutiefst dankbar, dass ich die Möglichkeit bekam, vor Duke Ellington vorzusingen.
Sie haben mit zahlreichen Weltstars zusammengearbeitet. Haben Sie trotzdem noch unerfüllte musikalische Träume?
Marrow: Ich werde mich jetzt in den USA auf meine Solokarriere fokussieren und auch Jazz singen. Dieses Jahr hatte ich nämlich einen tollen Auftritt beim San Francisco Jazz Festival, den ich sehr genossen haben. Es wird eine aufregende neue Erfahrung sein.
Wie feiern Sie dieses Jahr Weihnachten?
Marrow: Heiligabend werden wir in Mannheim verbringen - das ist ja mittlerweile schon zur Tradition geworden. Es wird ein großes Festessen für den gesamten Chor und die Crew der Harlem Gospel Singers geben. Wir beschenken uns gegenseitig und haben einen wundervollen besinnlichen Abend zusammen. Natürlich rufe ich an dem Tag auch meine Familie in den USA an.
Was haben Sie nach der Abschiedstour mit den Harlem Gospel Singers geplant?
Marrow: Ich habe schon viele Pläne. Ich werde ein Buch schreiben, denn ich habe unheimlich viele Geschichten zu erzählen, die ich endlich zu Papier bringen möchte, um sie mit den Menschen zu teilen. Außerdem möchte ich in den USA als Solokünstlerin auftreten, neue Musik aufnehmen und auch wieder schauspielern. Ich freue mich außerdem darauf, wieder mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen und für meine 96-jährige Mutter da zu sein.
