„Wir machen uns Sorgen um die Club-Landschaft“

Vor knapp zehn Jahren war die Saarbrücker Band The Apemen das letzte Mal auf Tournee. Damals spielten sie in Spanien. Danach folgten noch vereinzelte Konzerte und dann eine längere Pause. Seit diesem Sommer ist die Saarbrücker Mod-Beat-Band wird aktiv. Gerade kehrte sie von einer selbst organisierten (!) kleinen Deutschlandtournee zurück. Wie die verlief, erfuhr SZ-Mitarbeiter Kai Florian Becker von Gitarrist Markus Brixius.

 Die Instrumente müssen mit den Jahren schwerer geworden sein, befanden Markus Brixius und seine Mit-Apemen Thommy Rau, Matthias „Nuss“ Mühlum und Tom Platte (von links) – aber sonst war die Saarbrücker Band auf ihrer selbst organisierten Tournee ganz wie früher unterwegs.

Die Instrumente müssen mit den Jahren schwerer geworden sein, befanden Markus Brixius und seine Mit-Apemen Thommy Rau, Matthias „Nuss“ Mühlum und Tom Platte (von links) – aber sonst war die Saarbrücker Band auf ihrer selbst organisierten Tournee ganz wie früher unterwegs.

Foto: Fräulein C

Wie war es, mit The Apemen wieder durch Deutschland zu touren?

Markus Brixius: Es war so, als ob wir nie eine Pause gemacht hätten. Das Ein- und Ausladen der Instrumente war im Vergleich zu früher etwas mühsamer. Die müssen mit den Jahren irgendwie schwerer geworden sein. Als Fazit kann man sagen: Eine Tour mit den Apemen ist ein einziger Ausnahmezustand. (lacht)

Waren Sie zufrieden mit den Zuschauerzahlen und der Resonanz nach so langer Abstinenz?

Markus Brixius: Wir können uns wirklich nicht beschweren. Dafür, dass wir eine so lange Pause gemacht haben und ohne eine aktuelle Veröffentlichung losgefahren sind, waren die Konzerte sehr gut besucht. Natürlich sind viele alte Fans aufgetaucht. Die haben uns Gott sei Dank nicht vergessen. Aber es war auch erstaunlich viel junges Publikum da. Wir machen uns aber viel eher Sorgen um die Club-Landschaft im Allgemeinen. Da haben wir nicht viel Gutes gehört. Manch ein Club, der für uns sehr interessant ist, hat arge Probleme und muss sich neue Räumlichkeiten suchen - etwa das "Molotow" in Hamburg. Andere müssen angesichts sinkender Besucherzahlen ziemlich kreativ mit ihren Budgets haushalten.

Davon ab gibt es aber noch einen Markt für Ihre Musik?

Markus Brixius: Das ist uns eigentlich völlig egal. So darf man nicht denken. Wenn kein Markt da ist, schaffen wir uns einfach einen. Das ist sowieso die viel spannendere Strategie.

Aber lohnt sich solch eine Tournee aus rein finanzieller Sicht?

Markus Brixius: Dank einer exzellenten Tourvorbereitung unseres Bassisten haben wir nicht draufgelegt. Wenn wir unsere Gage an den Raststätten nicht verfuttert hätten, wäre vielleicht sogar etwas übrig geblieben, um die Ausgaben für unser Equipment und die investierte Zeit zu kompensieren. Professionellerweise hatten wir natürlich auch kein Merchandising dabei. (lacht). Das hätte aber auch gar nicht mehr in unseren Bus gepasst. Natürlich kann man aus einer Tour noch mehr rausholen. Aber es empfiehlt sich erst einmal, seinen Fließbandjob in der Fabrik zu behalten.

Gibt es bereits neue Anfragen für Tourneen oder gar Angebote aus dem Ausland?

Markus Brixius: Die kamen tatsächlich schon während der Tour rein. Darunter auch Anfragen aus dem Ausland. In diesem Jahr passiert jedoch nichts mehr. Aber wenn alles glatt verläuft, dann können wir demnächst hoffentlich ein paar Konzerttermine für das Frühjahr 2014 veröffentlichen.

Wie sieht es mit neuem Songmaterial aus? Nimmt die Band ein neues Album in Angriff, oder soll nur der Ruhm verwaltet werden?

Markus Brixius: Den Ruhm zu verwalten, das ist natürlich ganz groß. Dann hat man auch kein Problem damit, dass die Leute eh immer nur die Songs der ersten drei Alben hören wollen. Dazu müssten wir allerdings erst noch zwei weitere veröffentlichen. Zu diesem Zweck haben wir uns Ende des Jahres im Studio verabredet. Mal sehen, was dabei rumkommt. Druck verspüren wir jedenfalls keinen.

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beattheapemen, www.the-apemen.de

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