„Wir hatten schwierige Phasen“

Saarbrücken · Finanziell steht die Kultur im Saarland nicht besonders gut da. Umso wichtiger, dass sie engagierte Helfer hat. Wir wollen in loser Folge Fördervereine vorstellen, die dafür sorgen, dass trotz leerer Kassen viel passiert. Heute: der Förderverein der Stadtgalerie.

 Max Häring, Lutz Günther, Stephan Oberhauser und Hans-Jürgen Koebnick (von links), hier fotografiert in der Ausstellung „Two measures of time“ in der Stadtgalerie. Foto: Iris Maurer

Max Häring, Lutz Günther, Stephan Oberhauser und Hans-Jürgen Koebnick (von links), hier fotografiert in der Ausstellung „Two measures of time“ in der Stadtgalerie. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Im Jahr 1985 wurde die Stadtgalerie Saarbrücken gegründet, kurz danach auch deren Förderverein. "Schon bei der Gründung der Stadtgalerie war klar, es würde immer Geld fehlen. Daher ist es bis heute die Hauptaufgabe des Förderkreises, Spenden für die Stadtgalerie zu sammeln", erklärt Hans-Jürgen Koebnick, Mitglied des Vorstandes des Förderkreises seit 1992. "Einmal sind es die Jahresbeiträge unserer Mitglieder, mit denen wir die kulturelle Arbeit der Stadtgalerie unterstützen, dann sind es aber auch Direktspenden und eingeworbene Gelder von Firmen und Unternehmen", berichtet Max Häring, der wie Lutz Günther und Stephan Oberhauser ebenfalls im Vorstand des Förderkreises ist.

Die Mitgliederzahl des Förderkreises ist recht überschaubar. Zur Zeit hat man knapp über 40 Mitglieder, der Jahresbeitrag für Einzelpersonen liegt bei 50 Euro. Dafür werden den Mitgliedern Direktorenführungen und andere exklusive Events in der Stadtgalerie angeboten. Mit den Beiträgen werden insbesondere Kataloge, aber auch technische Einrichtungen oder die Reisekosten und Unterbringung der Künstler finanziert. "Ein Katalog kostet schon mal schnell über 15 000 Euro. Das können wir nicht allein über die Beiträge finanzieren. Daher sind auch Kontakte zu Unternehmen und Firmen so wichtig", sagt Stephan Oberhauser, Präsident des Förderkreises. Das ist mühsam, aber trotzdem konnte der ehrenamtlich arbeitende Vorstand des Förderkreises in den letzten 30 Jahren die Galerie mit fast 200 000 Euro unterstützen.

Und die Zeiten waren nicht immer einfach. "Wir hatten schwierige Phasen", sagt Hans-Jürgen Koebnick. Die verschiedenen Träger der Stadtgalerie, die fehlende öffentliche Wahrnehmung über viele Jahre, dann sogar die zeitliche Schließung der Stadtgalerie, das alles hat auch dem Förderkreis zugesetzt. "Aber wir haben weitergearbeitet. Wir wollten das Konzept der Stadtgalerie am Leben halten", erklärt Lutz Günther.

Das Jahr 2012 ist dann die Zäsur. Mit dem Engagement der Leiterin Andrea Jahn hat sich viel verändert, auch für den Förderkreis. "Ihr Konzept überzeugt, die Vernissagen und Ausstellungen sind gut besucht, die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit ist da", sagt Stephan Oberhauser. "Mittlerweile haben wir eine richtige Perle mit der Stadtgalerie. Sie wird auch überregional wahrgenommen. Und das macht auch unsere Arbeit einfacher, denn der Förderkreis kann sich so besser präsentieren".

Das alles geschieht im engen Austausch mit der Landeshauptstadt Saarbrücken , die der Träger der Stadtgalerie ist. Trotzdem ist man im Vorstand immer auf der Suche nach neuen Ideen, um weitere Gelder aufzutreiben. "Eine Idee ist, den Veranstaltungsraum der Stadtgalerie an Unternehmen zu vermieten. Die könnten dann ihre Veranstaltung mit einer Führung in die Kunst der Stadtgalerie einbetten", erzählt Max Häring. Stephan Oberhauser ergänzt, dass es noch eine weitere Idee gibt. "Wir arbeiten an dem Konzept eines Art-Dinners. Da würden wir aktiv Sponsoren einladen und ihnen die Kunst und die Stadtgalerie während eines kleinen Essens näher bringen". Und auch dieses Konzept des Förderkreises dient, wie die ganze ehrenamtliche Arbeit des Vereins, einzig und allein der Unterstützung der Kunst und der Stadtgalerie.

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