„Wir haben einfach alles, was man braucht“

Mit rund 2750 Einwohnern ist Hasborn-Dautweiler der zweitgrößte Ort der Gemeinde Tholey und befindet sich in deren geografischer Mitte. Obwohl der Ort laut Statistik mit 25 Sterbefällen im Jahr auf nur 16 Geburten schrumpft, gibt es kaum Leerstände, und immer neue Häuser kommen hinzu.

"Wir haben in Hasborn einfach alles, was man braucht. Für ältere Menschen genau wie für junge Familien", beschreibt Ortsvorsteher Walter Krächan (CDU) die Lage.

In Hasborn hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan: Der neu erbaute Wohnpark in der Ortsmitte beinhaltet ein Seniorenhaus, eine Wohnanlage für Betreutes Wohnen und ein Ärztehaus, wodurch viele neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Allein im Seniorenhaus sind über 70 Personen beschäftigt. Die ärztliche Versorgung innerhalb des Ortes ist durch zwei Allgemeinmediziner, einen Zahnarzt, zwei Gynäkologinnen, zwei Physiotherapeuten, einen Logopäden und sogar einem Tierarzt sehr hoch. Zu dem Bau des Wohnparks kommt noch der Abriss eines großen Gebäudes hinzu, ebenfalls in der Dorfmitte, wo demnächst die Verlegung der Hauptstraße ansteht, um den Bürgersteig zu erweitern, sodass auch die älteren Menschen aus dem Seniorenhaus genügend Platz haben, um sich dort gefahrlos zu bewegen. Als letzte Maßnahme der Ortskernsanierung steht die Umfeldgestaltung des Alten Rathauses an. In dessen unmittelbarer Nähe liegt auch der neu gestaltete Marktplatz in Hasborn. Dort wurde ein Dorfbrunnen errichtet, mit Motiven, die die Geschichte des Dorfes zeigen.

Im Gewerbegebiet nahe der Anschlussstelle A1 sollen weitere Areale erschlossen werden, um mehr Platz für Firmen zu schaffen. "Der neue Wertstoffhof dort ist ein absolutes Erfolgsmodell und wird von den Bürgern aus Hasborn und der gesamten Gemeinde sehr gut angenommen", sagt Krächan. Im Jahr 2007 wurde die Grundschule in Hasborn, inklusive der sich in der Schule befindlichen Kulturhalle, mit hohem Kostenaufwand saniert. Außerdem wurde ein Kleinspielfußballfeld an den Schulhof gebaut, das vom DFB bezuschusst wurde. Die Grundschule ist mittlerweile einer der beiden Grundschulstandorte in der Gemeinde. Kinder aus sieben der insgesamt neun Ortsteile der Gemeinde werden dort unterrichtet. Auch der Kindergarten und die Kita, die im gleichen Gebäude neben der katholischen Kirche untergebracht sind, runden die gute Infrastruktur des Ortes ab. Zudem gibt es einen "Nah und Gut"-Laden sowie einige weitere Geschäfte, sodass die Bürger den Ort eigentlich nur für größere Besorgungen verlassen müssten. "Nur so hat ein Dorf Zukunft", kommentiert der Ortsvorsteher die bestehende Infrastruktur. In Hasborn-Dautweiler sind darüber hinaus 48 Vereine registriert, von denen 46 Mitglied in der Gemeinschaft der Ortsvereine sind, die über einen Sozialfonds für in Not gerate Bürger verfügt und jedes Jahr Ausrichter der Kirmes ist. Die Vereine decken ein breites Interessenfeld ab und reichen von den Pfadfindern über einen Hundesportverein bis hin zum FC-Bayern- München-Fan-Club. Die Mitgliederzahlen der Vereine spiegeln das rege Vereinsleben wider: Der Brieftaubenverein ist mit drei Mitgliedern der mit Abstand kleinste Verein. Der Obst- und Gartenbauverein mit 410 und der Sportverein Rot-Weiß Hasborn mit 450 Mitgliedern sind da schon eher repräsentativ für die Vereine des Ortes.

Viele Feste

So mangelt es nicht an kleineren und größeren Festen, die in Hasborn gefeiert werden. Pfarrfest, Feuerwehrfest, das Fest des Obst- und Gartenbauvereins sowie das Sommerfest des Seniorenhauses sind aus Hasborn nicht mehr wegzudenken. Auch außerhalb der Hauptfeiersaison im Sommer trifft sich die Ortsgemeinschaft zum Martinsumzug oder dem Weihnachtsmarkt, der in diesem Jahr nach langer Pause wieder stattfinden wird. Hasborn-Dautweiler hat auch einige bekannte Namen hervorgetan. Einer von ihnen ist Nikolaus Warken, der vielen eher unter Eckstein bekannt ist und der 1889 mehr als 20 000 Saarbergleute zu ihrem ersten Streik mobilisierte. Auch der vielfach prämierte Schriftsteller Johannes Kühn stammt aus Hasborn und lebt noch immer dort.

Zum Thema:

Auf einen BlickDas Gruppenfoto der SZ-Aktion "Unser Ort hat viele Gesichter" gibt es im Internet zum Herunterladen unter www.sztipp.de/dorffoto, Preis: 99 Cent.Abzüge können Sie nur schriftlich bestellen: Saarbrücker Zeitung, Mia-Münster-Straße 8, 66606 St. Wendel, E-Mail: redwnd@sz-sb.de (Preis: ein Euro). red

Zum Thema:

Zur PersonWalter Krächan (CDU) ist seit 1989 Ortsvorsteher von Hasborn-Dautweiler. Der ledige 60-jährige arbeitet als Diplom Finanzwirt beim saarländischen Finanzministerium und ist nebenher nicht nur als Ortsvorsteher tätig, sondern auch seit über 30 Jahren kommunalpolitisch engagiert. sj

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort