Wind soll Geld in die Gemeindekasse wehen

Freisen · Die erste Windkraftanlage des Saarlandes stand in Freisen. Aber bisher hat die Gemeinde nicht direkt von den Einnahmen profitiert. Das soll sich ändern. Jetzt haben Gemeinde und die Windpark Saar Repowering KG einen Vertrag für maximal fünf neue Anlagen unterzeichnet. Das soll Geld in die Kasse bringen.

 Der Windpark in Freisen war der erste im Saarland. Er ist jetzt 20 Jahre alt. Fotos: Bonenberger & Klos

Der Windpark in Freisen war der erste im Saarland. Er ist jetzt 20 Jahre alt. Fotos: Bonenberger & Klos

 Thomas Nägler (von links), Karl- Josef Scheer, Stefan Langhabel und Horst Schmeer bei der Vertragsunterzeichnung.

Thomas Nägler (von links), Karl- Josef Scheer, Stefan Langhabel und Horst Schmeer bei der Vertragsunterzeichnung.

Von einem "gut fünfstelligen Betrag" redet Freisens Bürgermeister Karl-Josef Scheer. Soviel sollen die maximal fünf neuen Windkraftanlagen der Gemeinde jährlich bringen, sollten sie denn gebaut werden. Die Voraussetzungen wurden jetzt geschaffen. Scheer sowie Stefan Langhabel, Horst Schmeer und Thomas Nägler, alle Geschäftsführer der Windpark Saar Repowering KG, unterzeichneten dieser Tage einen entsprechenden Vertrag im Freisener Rathaus (wir berichteten kurz).

Damit tritt erstmals die Gemeinde als Grundstückseigentümer auf, bisher waren das Privatgrundbesitzer. Eine Premiere also. Und das fast genau 20 Jahre nachdem die erste Anlage in Freisen errichtet wurde. Das war im April 1994. "Das ist eine gute Möglichkeit für eine klamme Kommune, Geld in die Kasse zu bekommen", freut sich Scheer. Fast zwei Jahre Arbeit seien daher in dieses Projekt investiert worden.

Noch ist allerdings nichts entschieden, die Anlagen sind noch nicht genehmigt. Aber die Windpark-Saar-Geschäftsführer rechnen fest damit. "Wenn alle gut läuft, wollen wir die Anlagen bis Ende 2015 bauen", so Schmeer. Dafür sollen zwischen 20 und 25 Millionen Euro investiert werden, finanziert nicht mehr über Großbanken, sondern über die in der Region verwurzelte Sparkassen. Das betont Schmeer.

Entstehen sollen zwei Anlagen unterhalb des jetzigen Windparks auf der anderen Seite der Autobahn sowie zwei auf dem Mühlenberg und eine in Eitzweiler. Die Lage, so erklärt Nägler, bringe mindestens sieben Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Vorgesehen sind Anlagen der effektivsten Leistungsklasse. Jede Anlage könnte rund 2500 Haushalte mit Strom versorgen. Damit baue die Gemeinde ihren Anteil an regenerativen Energien weiter aus. "Freisen ist schon lange Strom-Exporteur", sagt Schmeer. Und Nägler fügt hinzu: "Freisen spielt noch immer in der ersten Liga im Saarland." Nicht umsonst wurde dort die Bürger-Energie-Genossenschaft gegründet, die, so Scheer, vermutlich ebenfalls mit ins Boot kommen wird.

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