Wildschweine verwüsten Friedhof

Burbach. Erstmals seit über zehn Jahren ist eine Wildschweinrotte im Burbacher Waldfriedhof aktiv geworden. "Sie haben dort furchtbar gehaust und auch einige Gräber durchwühlt", sagt Friedhofsgärtner Markus Monzel und belegt seine Aussage mit einigen Fotos von den Tatorten. Die Spuren sind eindeutig: Die Erde wurde mit den Wildschweinschnauzen aufgewühlt

 Auf der Suche nach Nahrung wühlten die Schwarzkittel den Boden auf. Foto: Monzel

Auf der Suche nach Nahrung wühlten die Schwarzkittel den Boden auf. Foto: Monzel

Burbach. Erstmals seit über zehn Jahren ist eine Wildschweinrotte im Burbacher Waldfriedhof aktiv geworden. "Sie haben dort furchtbar gehaust und auch einige Gräber durchwühlt", sagt Friedhofsgärtner Markus Monzel und belegt seine Aussage mit einigen Fotos von den Tatorten. Die Spuren sind eindeutig: Die Erde wurde mit den Wildschweinschnauzen aufgewühlt. Die Tiere suchten im Boden Leckerbissen.

Lange herrschte Ruhe vor den Schwarzkitteln. Denn der Friedhofszaun gilt als wildschweinsicher. Gärtnerei-Inhaber Monzel vermutet deshalb: "Sie müssen durch ein offenes Tor auf den Friedhof gelangt sein. Das muss vor vier Wochen gewesen sein." Er ist sich sicher: "Die Leute werden entsetzt sein, wenn sie die aufgewühlten Gräber sehen."

Monzel weiß, dass "feuchte, frische Gräber" die Tiere anlocken. Dort, so sagt er, kämen sie leicht an Regenwürmer und Engerlinge - eiweißreiche Nahrung für das Schwarzwild. Monzel weiter: "Wenn das noch bis in den Herbst dauert, wird es ganz schlimm, denn dann suchen die Tiere eben solche eiweißhaltige Nahrung, um sich auf den Winter vorzubereiten."

Weil nicht damit zu rechnen ist, dass die Wildschweine von sich aus den Friedhof verlassen, werden sie bereits bejagt. "Ein Tier wurde wohl bereits erwischt", sagt Monzel. Stadtpressesprecher Thomas Blug bestätigt, dass die Stadt und ihr Ordnungsamt die Tiere zum Abschuss frei gegeben hätten. Blug: "Als Gräber aufgewühlt wurden, war ein Punkt erreicht, den wir so nicht mehr hinnehmen konnten." Also habe die Stadt einen Jäger beauftragt, die Tiere zu schießen, das Ordnungsamt habe die formalen Voraussetzungen für die Jagd auf dem Friedhof geschaffen. Selbstverständlich würden die Wildschweine nur in der Zeit gejagt, in der keine Besucher gefährdet würden. Blug teilt im Übrigen auch mit, dass auch der Hauptfriedhof hin und wieder von Wildschweinen aufgesucht werde.

Entschädigung könne es für die Pächter der betroffenen Gräber nicht geben, die Stadt und die städtische Friedhofs- und Bestattungsgesellschaft (FBS) werde sie aber in Sachen Wildschäden beraten, so sagt der Stadtpressesprecher weiter. Gärtner Monzel rät außerdem, vor allem kleine Friedhofstore, an denen wenig Betrieb herrscht, möglichst geschlossen zu halten.

Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von unserem Leser-Reporter Markus Monzel aus Saarbrücken. Leser-Reporter wenden sich per Sprachnachricht, SMS/Fax, MMS mit Foto an Tel. (06 81) 59 59 800, E-Mails: leser-reporter@sol.de.

 Auf der Suche nach Nahrung wühlten die Schwarzkittel den Boden auf. Foto: Monzel

Auf der Suche nach Nahrung wühlten die Schwarzkittel den Boden auf. Foto: Monzel

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