Wieso Felix Hubert jetzt wieder Spaß mit seinem Bass hat

Saarbrücken · Happy End für den jungen Kontrabassisten Felix Hubert: Beim Transport brach der Hals des Instrumentes. Damit er weiterarbeiten kann, halfen andere Musiker spontan mit einem Konzert.

 Felix Hubert ist glücklich: Durch den Einsatz der Kollegen kann er sich die teure Reparatur seines Basses leisten. Foto: Dietze

Felix Hubert ist glücklich: Durch den Einsatz der Kollegen kann er sich die teure Reparatur seines Basses leisten. Foto: Dietze

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Im schummrigen Licht des rustikal eingerichteten Bierkellers warten die Zuhörer auf die ersten Töne der spielbereiten Band. Doch bevor die Musik erklingt, tritt die Hauptperson des Abends ans Mikrofon und ergreift das Wort. Der Saarbrücker Musiker Felix Hubert bedankt sich, sichtlich gerührt, bei allen Mitwirkenden und Gästen: "Ich bin überwältigt davon, wie viele Leute so selbstverständlich und schnell bei der Sache waren. Ich habe im Vorfeld sogar Spenden von Leuten bekommen, die ich nicht persönlich kenne."

Mit den Spenden möchte Hubert seinen kaputten Kontrabass reparieren. An diesem brach vor einigen Wochen beim Transport der Hals, was für den jungen Musiker eine Katastrophe bedeutet. Denn er kann die Kosten für die Reparatur nicht selbst aufbringen und ist zugleich auf sein intaktes Instrument angewiesen, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Unter dem Motto "Ohne Bass kein Spaß" organisierte er deshalb einen Konzertabend, an dem er Spenden für die Reparatur seines Kontrabasses sammelte.

Im gut besuchten "Summa cum Laude" in der Richard-Wagner-Straße spielten zu diesem Anlass zahlreiche befreundete Musikerkollegen, unter anderem die Bands Songlines, The Autumn Art Festival und Captain Sperrmüll, in denen Hubert selbst am Bass mitwirkt. Sieht man den großgewachsenen Mann mit seinem Instrument auf der Bühne, dann bekommt man schnell das Gefühl, da gehören zwei zusammen. Das Publikum ist an diesem Abend schnell mitgerissen. Der bunte Musikmix und die spürbare Solidarität zwischen allen Anwesenden schaffen eine ganz besondere Stimmung. Didi Conrath, Frontmann der Deutschrock-Veteranen Captain Sperrmüll, sagt gar: "So etwas wie heute Abend habe ich das letzte Mal vor 30 Jahren erlebt - damals war das gang und gäbe." Auch Felix Hubert selbst zeigt sich von der Unterstützung seiner Kollegen und der allgemeinen Stimmung angetan: "Ich freue mich natürlich sehr über all die Spenden , aber am allerwichtigsten war mir von Beginn an, dass es eine gute Veranstaltung wird, bei der die Leute was mitnehmen."

Dennoch ist der Abend auch ein Spiegelbild dessen, wie schwer es für freischaffende Musiker zuweilen sein kann, den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten. Schließlich sah Hubert in dem Benefizkonzert die einzige Möglichkeit, die Kosten für die Reparatur stemmen zu können. "Es ist finanziell wirklich oft nicht leicht als freischaffender Musiker . Ich kann von meinen Einnahmen nur leben, weil ich sehr niedrige Fixkosten habe und hätte die rund 2000 Euro teure Reparatur aus eigenen Mitteln einfach nicht finanzieren können. Ohne mein soziales Netzwerk wäre es deshalb wahrscheinlich nicht möglich gewesen, den Job weiterzumachen."

Umso erfreulicher ist es, dass die Veranstaltung auch in puncto Spenden ein voller Erfolg war. Das Geld für die Bass-Reparatur kam zusammen, und man darf sich auf viele weitere Konzerte mit Felix Huberts Beteiligung freuen.

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