Wie Stadt und Regionalverband ihre Bürger schützen müssen

Regionalverband · Es gibt sie, um nur ein paar Beispiele zu nennen, für das Rathaus St. Johann, den Burbacher Rosenmontagszug und für das Saarbrücker Schloss: Sicherheitsvorschriften, die Unglücke verhindern sollen.

100 000 Narren feiern beim Burbacher Rosenmontagszug mit. Die prominentesten Förderer stehen auf der Ehrentribüne. Ausgerechnet die symbolisiert für Regionalverbandsdirektor Peter Gillo , Senator beim Veranstalter "Mir sin do", eine alarmierende Tendenz. Die Vorschriften für die Tribüne seien inzwischen so verschärft, dass nur noch Spezialunternehmen die neben dem eigentlichen Bühnenbau vorgesehenen Formalitäten bewerkstelligen können. Dabei sei doch die alte Lösung genauso sicher gewesen - mit viel weniger Bürokratie.

Die Folgen sind für Gillo absehbar. "Wenn ich in unserer Risikovermeidungsgesellschaft auf der absolut sicheren Seite sein will, wird keiner mehr irgendetwas machen."

Laut Gillo gibt es sinnvolle Vorschriften für seinen Dienstsitz, das Schloss, und andere Alt-Saarbrücker Gebäude des Regionalverbandes. An deren Sicherheitskonzept beteiligt waren die Bauaufsicht, die Berufsfeuerwehr und ein Sachverständiger. Ihr Regelwerk schreibt unter anderem die Breite von Fluchtwegen vor und verbietet zum Beispiel, dass dort brennbare Gegenstände rumstehen und ins Freie Fliehende gefährden.

Auf der anderen Saarseite ließ vor zwei Jahren eine Meldung aus dem Rathaus St. Johann aufhorchen. Die Stadt sperrte den Festsaal für die Fastnachterfeten. Grund: Risse in den Decken. An der Sperrung des Saales für heftige Partys mit wummernden Bässen und umherwirbelnden Tänzern hat sich nichts geändert.

Stadtsprecher Thomas Blug hebt hervor, das habe nichts mit akuter Gefahr für Rathausbesucher zu tun, sondern diene dem langfristigen Schutz der Bausubstanz. "Dieser Saal war ja nie für derartige Veranstaltungen konzipiert", sagt Blug. Zudem lasse sich ja prima in den Hof des Rathauses ausweichen.

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