Wie Kommunen sparen können, ohne dass es jemand merkt

Saarbrücken · Bei der Verwaltung kommunaler Gebäude kann einer Untersuchung zufolge viel Geld gespart werden. Im Saarpfalz-Kreis ist ein Pilotprojekt angelaufen. Damit langfristig gespart wird, muss aber erst kräftig investiert werden.

Durch ein besseres Gebäude-, Energie- und Trinkwasser-Management in kommunalen Gebäuden könnten die saarländischen Städte und Gemeinden nach Einschätzung von Innenminister Klaus Bouillon (CDU ) längerfristig 30 bis 40 Millionen Euro pro Jahr einsparen. Gegen diese Einsparungen beim sogenannten Facility-Management gebe es "überhaupt keine Widerstände", sagte Bouillon . 40 Millionen entsprechen einem Viertel des strukturellen Defizits der saarländischen Kommunen.

Vorbildlich ist aus Bouillons Sicht die Zusammenarbeit des Saarpfalz-Kreises und der Stadt Homburg beim Gebäude-Management. Die Projektpartner sehen selbst "gewaltiges Einsparpotenzial" bei den 125 Immobilien, für deren Bewirtschaftung Kreis und Stadt jedes Jahr rund 24,4 Millionen Euro ausgeben. Das Einsparpotenzial bezifferten Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind und der designierte Landrat Theophil Gallo (beide SPD ) auf Basis einer Machbarkeitsstudie kürzlich auf bis zu 5,8 Millionen Euro im Jahr - also knapp ein Viertel. Dafür sind zunächst jedoch massive Investitionen erforderlich, etwa in die Gebäudetechnik oder in die Energieeffizienz. Für derartige Investitionen, die den Steuerzahler mittel- bis langfristig Geld sparen, kommen die 75 Millionen Euro infrage, die - gerade auch für energetische Sanierungen - aus einem Infrastruktur-Sonderprogramm des Bundes in die saarländischen Kommunen fließen.

In die gleiche Richtung gehen die Pläne der SPD für ein gemeinsames Immobilien-Management etwa in Schulzentren, in denen Kommunen (Grundschulen) und Kreise (weiterführende Schulen) die Gebäude bewirtschaften. Die SPD verspricht sich hiervon Synergieeffekte, wie aus ihrem neuen kommunalpolitischen Papier deutlich wird. Wo es sich räumlich anbiete, sollten Gebäudeverwaltung und -bewirtschaftung unter eine Leitung gestellt werden. Benachbarte Gemeinden könnten so zusammen oder mit dem Kreis gemeinsam alle Gebäude in ihrem Betreuungsgebiet verwalten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort