Wie eine Idee zum Rohrkrepierer wird

Es war nur ein kurzer Sturm im Wasserglas, der da Mitte der Woche tobte. Ausgelöst hatten ihn die beiden Oppositionsparteien im Bundestag mit ihrem Vorschlag, ein absolutes Alkoholverbot für alle Autofahrer in Deutschland umzusetzen.

Insbesondere die Grünen hatten sich dafür stark gemacht. Die eher überschaubaren Reaktionen zeigten indes, dass der Vorstoß sich schnell als Rohrkrepierer entpuppte - wenngleich die Diskussion über Sinn und Unsinn des Vorschlages durchaus geführt wurde. Allerdings in einem ganz anderen Sinn, als es seinen Urhebern recht sein dürfte. Denn umgehend sahen sich die Grünen wegen ihrer Idee mal wieder als Verbots-, Bevormundungs- und Besserwisserpartei an den Pranger gestellt. Das ging so weit, dass der saarländische Grünenchef sich umgehend vom Vorschlag seiner Berliner Parteifreunde distanzierte. Dabei gibt es durchaus gute Gründe, über ein Alkoholverbot am Steuer zu diskutieren. Ebenso gibt es Anlass genug, das Für und Wider einer solchen Regelung (sowie der bestehenden Grenzen) sorgfältig gegeneinander abzuwägen. Aber das ist im Autobauer- und Autofahrer-Land Deutschland gar nicht so einfach - denn jeder Versuch, diese Diskussion in Gang zu setzen, wird vom vielstimmigen Aufschrei der Empörung aus Volkes Mitte übertönt.

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