Wie der Vater, so die Kinder

Saarbrücken · Die Fußstapfen von Andreas Fellhauer sind groß. Der Co-Trainer des Drittligisten 1. FC Saarbrücken war früher selbst Fußball-Profi. Doch seine Kinder sind auf gutem Weg, ihrem Vater in nichts nachzustehen.

 Der stolze Papa mit seinen Zwillingen: Ex-Profi Andreas Fellhauer (Mitte) hat sein Fußball-Talent offensichtlich an Kim (rechts) und Robin weitergegeben. Foto: Andreas Schlichter

Der stolze Papa mit seinen Zwillingen: Ex-Profi Andreas Fellhauer (Mitte) hat sein Fußball-Talent offensichtlich an Kim (rechts) und Robin weitergegeben. Foto: Andreas Schlichter

Foto: Andreas Schlichter

"Natürlich bin ich stolz. Vielleicht hat man darauf gehofft, aber damit gerechnet hat man nicht unbedingt", sagt Andreas Fellhauer. Der Co-Trainer des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken spricht so über die Nominierung seines Sohnes Robin für die U 15-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Der 15 Jahre alte Robin war vor gut zwei Monaten mit der U 15-Auswahl auf einem Lehrgang in Italien. Seine Zwillingsschwester Kim gehört schon seit einem Jahr der DFB-Auswahl ihrer Altersstufe an.

"Ich freue mich riesig, dass auch Robin den Sprung geschafft hat. Auf der anderen Seite ist es schade, dass er bei seinem ersten Länderspiel so weit weg ist und ich keine Chance habe, es mir anzusehen", bedauert Papa Fellhauer, der Kims Debüt in Köln vor Ort verfolgen konnte: "Es war schon witzig, als damals alle Kinder an mir vorbei zu meiner Tochter gerannt sind, um Autogramme zu bekommen." Bisher war der 41 Jahre alte ehemalige Profi (Waldhof Mannheim, VfR Mannheim, 1. FC Saarbrücken), der selbst schon in den U 16-, U 18- und U 21-Mannschaften des DFB kickte, der Fußball-Star der Familie Fellhauer. Jetzt lösen die Zwillinge ihn ab.

"Allein schon, dass ich mit den besten 20 aus Deutschland trainieren durfte, war schon geil", freut sich Robin nach seinem ersten Lehrgang: "Dass ich dann auch noch spielen durfte, war sensationell." In Italien durfte er gegen Schottland (2:0) und Italien (1:3) als Außenverteidiger ran. "Im Verein bin ich eigentlich Sechser", erklärt er: "Die Umstellung war nicht leicht, aber das hat gegen Schottland ganz gut geklappt. Das Spiel gegen Italien hätte besser sein können." Von seiner Schwester erhielt Robin viel Unterstützung: "Ich war auf jeden Fall megastolz. Ich habe mich, glaube ich, mehr gefreut, als er selbst", sagt Kim, die in der Innenverteidigung oder im defensiven Mittelfeld eingesetzt wird: "Ich wollte es gleich jedem erzählen, aber das wollte er nicht, weil er befürchtete, dass das arrogant klingen könnte." Dabei müssten sich beide bescheidenen Fellhauer-Zwillinge darüber sicher keine Gedanken machen.

"Ich habe sie nie zum Fußball-Spielen gedrängt. Das war ihre freie Entscheidung", betont Fellhauer Senior. Dass ihm ein Stein vom Herz gefallen ist, als die Entscheidung der Kinder für das runde Leder ausfiel, kann er aber nicht leugnen: "Irgendwie war es aber schon von Anfang an klar. Beide haben ihren ersten Schritt mit einem Ball am Fuß gemacht."

Das Nebenher von Leistungssport und Schule sorgt dennoch für eine enorme Belastung. Im Moment stecken die Fellhauer-Zwillinge, die beide das Gymnasium am Rotenbühl in Saarbrücken besuchen, diese Belastung noch gut weg. Dabei hilft es sicher, wenn sie einen lizenzierten und gesprächsbereiten Trainer direkt zu Hand haben, oder? "Kim lechzt nach Gesprächen, Robin kommt jetzt erst langsam von sich aus zu mir und will Tipps", lässt Andreas Fellhauer durchblicken.

Der Weg hin zum Fußball-Profi, also in die Fußstapfen des Vaters, sei für beide derzeit noch relativ weit weg. "Das lassen wir auf uns zukommen. Die Schule hat für mich absoluten Vorrang, und es ist wichtig, dass sie beides unter einen Hut bekommen", sagt Andreas Fellhauer voller Stolz - und dem Wissen, dass immer wieder Dinge passieren können, mit denen man nicht unbedingt gerechnet hat.

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