Wie das Saarland künftig Autofahrer begrüßen will

Saarbrücken · Auch an den Grenzen des Saarlandes soll für die Vorzüge der Region geworben werden. Doch während die zweite Werbewelle kräftig angekurbelt wird, lassen passende Schilder noch auf sich warten. Schuld ist der Bund.

 Der Willkommensgruß bei Ittersdorf an der Grenze zu Frankreich stammt von 2007, als das Bundesland Saarland 50 wurde. Foto: rup

Der Willkommensgruß bei Ittersdorf an der Grenze zu Frankreich stammt von 2007, als das Bundesland Saarland 50 wurde. Foto: rup

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"Schön, dass du da bist" - so begrüßt das Saarland seine Besucher an den Landesgrenzen. Aber nicht mehr lange. Denn die Relikte aus dem Jahr 2007, als das kleine Bundesland sein 50-jähriges Bestehen feierte, sollen bald weichen. "Die neuen Schilder sind aktuell in der Produktion", sagt Wolfgang Kerkhoff, Sprecher des saarländischen Verkehrsministeriums, auf SZ-Anfrage. Der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS), der dafür zuständig ist, bestätigt das. "Noch im September beginnen wir damit, neue Schilder aufzustellen", sagt LfS-Sprecher Klaus Kosok. Diese entsprechen der am 21. Februar gestarteten Imagekampagne mit dem Slogan "Großes entsteht immer im Kleinen".

Aber warum kommen die Schilder erst jetzt? Das Bundesverkehrsministerium habe Einwände gegen die Gestaltung der Schilder gehabt, heißt es. Zu viele Informationen, die Autofahrer ablenken könnten, seien auf ihnen gewesen. "Das ist jetzt aber geklärt", sagt Kerkhoff. Der geplante Text bleibe bestehen, nur die Typografie sei geändert worden. Künftig heißt es dann: "Wer uns findet, findet uns gut".

Und damit die Menschen wissen, dass sie das Saarland gefunden haben, werden nun 25 Schilder an den Landesgrenzen aufgestellt. Darunter sind sechs große Exemplare mit einem Ausmaß von vier mal drei Metern, die künftig an den Autobahnen stehen sollen. Kostenpunkt inklusive Abbau der alten Schilder: "schätzungsweise 60 000 Euro", so Kerkhoff. Dafür werden Mittel der Staatskanzlei eingesetzt.

Somit kommen die neuen Schilder passend zu der zweiten Welle der Saarland-Werbekampagne. Bis Ende September werden an Verkehrsknotenpunkten im gesamten Land mehr als 800 Großflächen für das Saarland werben. Sieben neue Motive werden darauf präsentiert, die sich um Themen wie die Stärke der Industrie sowie die Erfolge der Saarwirtschaft auf den internationalen Märkten drehen. "Ziel dieser zweiten Plakatwelle ist es, das ‚Wir-Gefühl' der Saarländer zu stärken - mit selbstbewussten Botschaften, die stolz auf die eigene Heimat machen", sagt Christoph Lang, Geschäftsführer des mit der Umsetzung des Marketings beauftragten Unternehmens "saar.is". Auch Busse und Velo-Taxen mit einer entsprechenden Aufmachung sollen bald unterwegs sein.

"Großes entsteht immer im Kleinen" war übrigens gar nicht der ursprünglich vorgesehene Haupt slogan der Kampagne. Dieser sollte in Anspielung auf die Bergbau-Tradition ("Glück auf") eigentlich "Saarland - Hier wächst Glück auf" lauten, wie Matthias Hahn, Chef der an der Imagekampagne beteiligten Saarbrücker Werbeagentur HDW in einem SR-Interview sagte. Die Idee sei gewesen, die Vergangenheit des Saarlandes und die Zukunft positiv miteinander zu verbinden, aber: "Ich habe Verständnis dafür, wenn Bergbaubetroffene oder innovative, junge Unternehmen das anders sehen."
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Die Slogans der zweiten Welle der Saarland-Werbekampagne lauten: "Uns kennen nur wenige. Unsere Produkte dafür die ganze Welt", "Unsere Industrie bewegt was: Jedes zweite Auto in Deutschland zum Beispiel", "Woanders wächst man nur auf. Bei uns wird man groß", "Willkommen liegt bei uns gleich neben Willbleiben", "Die schönsten Wander- und Einwanderwege", "Wir waren schon deutsch, französisch und unabhängig. Und sind es immer noch!" sowie "Wer uns findet, findet uns gut". rfe

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