Wie das Automobil nach Saarbrücken kam

Saarbrücken. Vor rund 115 Jahren schlug die Geburtsstunde des modernen Automobils. Wie kaum eine andere technische Erfindung hat der Motorwagen von Carl Benz seitdem unser Leben und auch unsere Städte nachhaltig verändert. Ein höchst spannendes Thema also, das sich der neue Stadtarchivleiter Hans-Christian Herrmann jetzt vorgenommen hat

 Das Saarbrücker Stadtarchiv bittet um Mithilfe: Wer ist die vor dem Kühler des Citroen 11 CV abgebildete junge Frau? Foto: Stadtarchiv

Das Saarbrücker Stadtarchiv bittet um Mithilfe: Wer ist die vor dem Kühler des Citroen 11 CV abgebildete junge Frau? Foto: Stadtarchiv

Saarbrücken. Vor rund 115 Jahren schlug die Geburtsstunde des modernen Automobils. Wie kaum eine andere technische Erfindung hat der Motorwagen von Carl Benz seitdem unser Leben und auch unsere Städte nachhaltig verändert.

Ein höchst spannendes Thema also, das sich der neue Stadtarchivleiter Hans-Christian Herrmann jetzt vorgenommen hat. In einer Ausstellung im Frühjahr 2011 will er erstmals die Geschichte der "Automobilisierung" aus Saarbrücker Perspektive beleuchten. Die Schau, Arbeitstitel: "Das Auto in der Stadt", werde sich in drei Teile gliedern, kündigt Herrmann an. Im ersten Teil, "Von den Anfängen des Automobils bis 1945" gehe es um die ersten Autobesitzer, die ersten Händler, Kfz-Betriebe und Automobilclubs.

Teil zwei werde sich mit der autogerechten Stadt und dem Aufbruch Saarbrückens in die Massenmotorisierung befassen und die Zeit von 1945 bis 1973 beschreiben. Der dritte Teil über die Entwicklung von 1973 bis heute wird sich den Schattenseiten der Automobilisierung widmen. Herrmann hat ihn "Die Illusion von der autofreien Stadt" übertitelt.

Umfangreiches historisches Bildmaterial will das Stadtarchiv in der Schau präsentieren. Dafür kann Herrmann unter anderem auf den Nachlass des Fotografen Fritz Mittelstaedt zurückgreifen, das dem Stadtarchiv gehört. Ein Foto hat es dem Stadtarchivleiter besonders angetan: Es zeigt drei Frauen bei der Arbeit in der Waschanlage der Simca-Hochgarage bei der Arbeit. Immer mehr Saarbrücker konnten sich in den 1950er Jahren ein Auto leisten, und so entstanden auch viele neue Autohäuser. Zu den besonders imposanten zählte laut Herrmann die Simca-Hochgarage am Ende der Ursulinenstraße. Besonders modern waren damals Vorläufer unserer heutigen Waschstraßen, seinerzeit hießen sie "Autobad".

Hans Christian Herrmann möchte herausfinden: Wer sind die drei fleißigen "Wäscherinnen" auf dem Mittelstaedt-Foto (Foto unten)? Er bittet die SZ-Leser um Mithilfe bei der Suche nach diesen Zeitzeuginnen. Gesucht wird auch die Frau, die Mittelstaedt vor dem Kühler eines Citroën 11 CV fotografierte (großes Foto). Wer alte Fotos oder Dokumente hat, kann diese gerne dem Stadtarchiv zur Verfügung stellen. Und im Rahmen des Konzeptes "Offenes Stadtarchiv" können Interessierte gerne mitarbeiten.

Ansprechpartner: Hans-Christian Herrmann, Tel. (06 81) 9 05 15 46.

 Diese Frauen in der Waschanlage der Simca-Hochgarage kamen Fritz Mittelstaedt vor die Linse. Foto: Mittelstaedt/Stadtarchiv

Diese Frauen in der Waschanlage der Simca-Hochgarage kamen Fritz Mittelstaedt vor die Linse. Foto: Mittelstaedt/Stadtarchiv

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