Werber als Unternehmensberater

Saarbrücken. "Ob man es Werbung, PR oder Marketing nennt. Es geht um die Botschaft", sagt Ivica Maksimovic, Gründer und Chef der Agentur Maksimovic & Partners. Und ob die Botschaft auf einem Plakat, einer Internetseite oder in einer Broschüre ihre Form findet, sei egal, fügt er hinzu

 Ivica Maksimovic ist Chef der Werbeagentur Maksimovic & Partners und riskiert bei der Diskussion mit seinen Auftraggebern auch schon mal, einen Auftrag zu verlieren. Foto: Iris Maurer

Ivica Maksimovic ist Chef der Werbeagentur Maksimovic & Partners und riskiert bei der Diskussion mit seinen Auftraggebern auch schon mal, einen Auftrag zu verlieren. Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. "Ob man es Werbung, PR oder Marketing nennt. Es geht um die Botschaft", sagt Ivica Maksimovic, Gründer und Chef der Agentur Maksimovic & Partners. Und ob die Botschaft auf einem Plakat, einer Internetseite oder in einer Broschüre ihre Form findet, sei egal, fügt er hinzu.Der Kommunikationsdesigner sei weder "Erfüllungsgehilfe", noch "Ausführender" eines Auftrags. Ein Plakat zu gestalten, allein das genüge nicht, denn "die Welt dreht sich doch weiter." Sich daher auf die Formulierung "der Kunde wollte es so" zurückzuziehen, das "finde ich sehr bestürzend", sagt Ivica Maksimovic. Das hat nichts mit dem zu tun, wie er das Geschäft des Kommunikationsdesigners versteht. "Natürlich sind wir Dienstleister", betont auch er. Aber dahinter stehe eine andere Haltung. Der Kommunikationsdesigner ist für ihn "eine Art Unternehmensberater, der in der Produktentwicklung bis zur Kommunikation mitarbeitet". Diese Chance müssen, weiß er, Unternehmen noch entdecken und "verantwortlich mit einem Kommunikationsdienstleister diskutieren". Hierauf baut sein Ansatz als Kommunikationsdesigner, den er seit 1989 auch als Professor für Visuelle Kommunikation an der Hochschule der Bildenden Künste Saar vermittelt. Theorie und Praxis, da gibt es für ihn keine Trennung, bekennt er. Beides bestimme die Freiheit, einer Idee zu folgen und etwas zu entwickeln, das möglicherweise über das Vertraute hinausgeht. Er selbst hat, erzählt er, diese Freiheit bei seinem Lehrer Peter von Kornatzki kennen gelernt, als er nach der Grundlehre bei Oskar Holweck an der Werkkunstschule des Saarlandes an die FH Darmstadt wechselte: "Ich weiß als Lehrer, worauf es ankommt: zu helfen, das eigene Grundtalent zu entdecken." Die Anwendung grafischer Technik und entsprechender Computerprogramme zu lehren, sei es nicht allein, "denn die technische Kompetenz löst nicht die grundlegenden Gestaltungsfragen". Es gehe darum, Antworten zu finden. Mitunter auch um den Preis des Konfliktes mit dem Kunden und des Verlustes eines Auftrags. Das ist immer schwierig, weiß er. Ob als Solist oder als Agenturchef, der wie er 12 feste und drei freie Mitarbeiter beschäftigt. Doch Mut sei unerlässlich, wenn es um herausragende Gestaltung geht. Wird sie mit Preisen, wie dem Staatspreis Design bedacht, den die Agentur gleich mehrfach entgegen nahm, ist das für Ivica Maksimovic eine Bestätigung durch eine Art "Stiftung Warentest".

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