Wer kennt die Autorin dieser Flaschenpost?

St Wendel/Saarbrücken · Bei einer Kanu-Tour auf dem Rhein entdeckten zwei Saarbrücker eine Flaschenpost. Sie war vor genau 20 Jahren zu Wasser gelassen worden. Eine St. Wendelerin wollte damals die Nachricht „Du bist ein Wunder“ auf außergewöhnlichem Wege verbreiten. Wie die Verfasserin auf die Idee kam? Das würden wir sie gerne fragen.

 Wendelin Drescher (links) und Thomas Roessler haben bei einer Tour auf dem Rhein eine Flaschenpost-Nachricht gefunden. Fotos: Privat

Wendelin Drescher (links) und Thomas Roessler haben bei einer Tour auf dem Rhein eine Flaschenpost-Nachricht gefunden. Fotos: Privat

 Das verblasste Schriftstück aus der Flasche.

Das verblasste Schriftstück aus der Flasche.

In dem Film "Message in a bottle" findet die Redakteurin Theresa Osborne bei einem Strandspaziergang eine Flaschenpost. Der Inhalt: Ein Liebesbrief von G. an seine verstorbene Frau.

Einen ähnlichen Fund machten jetzt die Saarbrücker Thomas Roessler und Wendelin Drescher bei einer Kanu-Tour auf dem Rhein. Sie hatten sich gerade mit ihren Faltbooten durch hohe Wellen an der Loreley vorbeigekämpft, als sie bei einer Rast auf einer Kiesbank plötzlich eine Flasche entdeckten. "Sie war zwischen dicken Steinen eingeklemmt", berichtet Thomas Roessler. "Deshalb fand ihre Reise dort ein Ende."

Vorsichtig versuchte der Kanu-Fahrer, die Nachricht aus der Flasche zu ziehen. Als dies nicht gelang, zerschlug er das Glas und strich das zerknüllte Papier glatt. Zum Vorschein kam eine herzliche Botschaft von einer gewissen Anna Schneider. Auf Englisch fordert sie den Finder der Flaschenpost auf, eine Nachricht in der Welt zu verbreiten. Und diese lautet: "Du bist ein Wunder." Statt eines Grußes schließt die Verfasserin mit "one love" (eine Liebe).

"Es war schön eine solche Nachricht zu lesen, nachdem wir gerade den Kampf mit den Elementen überstanden hatten", sagt Roessler. Bei näherem Betrachten des Zettels fiel den beiden Findern das Datum auf: 19. Juli 1993. "Fast auf den Tag genau vor 20 Jahren wurde die Flasche in den Rhein geworfen". Bei Mainz, wie die Nachricht verrät. "Ich vermute mal, dass die Flaschenpost von Mainz zur Loreley nicht länger als zwei Wochen unterwegs war", so Roessler. Dass sie dann 20 Jahre lang auf der Kiesbank ausharren musste ehe sie gefunden wurde, lag wohl daran, dass die Stelle nur vom Wasser aus erreichbar ist. Der Fund der Flaschenpost war für die beiden Männer auch deshalb so spannend, weil die Absenderin - ebenso wie sie - aus dem Saarland, genauer gesagt aus St. Wendel stammt. Früher hat Anna Schneider in der Wendalinusstraße gewohnt und jetzt war ein Wendelin beim Fund ihres Briefes dabei. "Das ist schon ein unglaublicher Zufall und sehr kurios", so Roessler.

Er würde gerne die Verfasserin der Flaschenpost kennen lernen. Eigene Recherchen im Internet haben aber bislang keinen Erfolg gebracht.

In dem Film "Message in a bottle" ist die Redakteurin von der Liebesbotschaft aus dem Wasser so begeistert, dass sie den Brief veröffentlicht. Daraufhin melden sich viele Leser.

So könnte die Geschichte auch in unserem Fall weitergehen. Vielleicht liest Anna Schneider diesen Artikel und meldet sich in unserer Redaktion, oder wir bekommen eine Nachricht von jemandem, der sie kennt. Dann könnten wir auch die Frage stellen, wie es zu der ungewöhnlichen Post kam. Thomas Roessler jedenfalls würde sich freuen, mit der Verfasserin auf den Fund der Flaschenpost anzustoßen.

Sie sind Anna Schneider, die vor 20 Jahren eine Flaschenpost in Mainz auf die Reise schickte? Oder kennen Sie Anna Schneider, die früher in der Wendalinusstraße in St. Wendel lebte? Dann melden Sie sich in der St. Wendeler Redaktion, Tel. (0 68 51) 9 39 69 50, Fax (0 68 51) 9 39 69 50, E-Mail redwnd@sz-sb.de; Mia-Münster-Straße 8, 66606 St. Wendel.

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