Saarbrücken. Also erlebt habe ich, der Lucky, schon viel, in meinem Leben. Drei Jahre bin ich nun auf der Welt. Die schlimmsten liegen aber schon hinter mir. Hunger und das furchtbare Gefühl von Heimatlosigkeit prägten meine Jugend. Ich komme aus dem Süden. Von dort, wo so viel Armut ist, dass für uns, die Straßenhunde, kaum etwas übrig bleibt. Aber ich hatte Glück. Tierschützer holten mich nach Deutschland. Und ich hatte Pech. Denn der Mensch, an den mich diese Tierschützer vermittelt haben, konnte mich einfach nicht mehr behalten. Wie das so ist, wenn sich im Leben so viel ändert, dass keine Zeit mehr für einen Hund bleibt. Aber die Tierschützer, die mich ins Land geholt hatten, konnten mich nicht mehr zurück nehmen. Da bin ich aber froh, dass es den Tierschutzverein Saarbrücken gibt. Der konnte mir ein Plätzchen in seinem Bertha-Bruch-Heim bieten. Und die Leute in diesem Heim haben viel drauf, kann ich Ihnen sagen. Die bemerken schnell, was ihre Schützlinge zu bieten haben. Der Herr Öhne, der ist so ein Hundekenner. Er sagte mir: "Klar bist du nach all deinen Erlebnissen erst etwas zurückhaltend, Lucky. Aber wir haben schon längst bemerkt, wie lieb du bist. Du verträgst dich mit jedem Hund und jeder Katze. Wir könnten dich also auch in einen Haushalt vermitteln, in dem bereits Tiere leben. Nur solltest du vielleicht nicht in eine Familie mit kleinen Kindern kommen, weil du erst einmal deine Unsicherheit ablegen musst. Aber das klappt schnell, wenn du endlich einen Platz findest, an dem du bleiben kannst." Das hat er doch schön gesagt. Sie sind jetzt bestimmt neugierig, für wen er da schwärmt. Darf ich hoffen?