Wenn Roboter Gefühle haben

Saarbrücken. Heute schon an die Welt von morgen zu denken, das gehört für die Drehbuchschreiber von Science-Fiction- Filmen zum täglichen Brot. Quer durch die Kinogeschichte hat die Fantasie der Regisseure und Romanautoren viel von dem vorweggenommen, was die Wissenschaft später technisch ermöglicht hat

 Arnold Schwarzenegger in dem Film Terminator 2. Foto: dpa

Arnold Schwarzenegger in dem Film Terminator 2. Foto: dpa

Saarbrücken. Heute schon an die Welt von morgen zu denken, das gehört für die Drehbuchschreiber von Science-Fiction- Filmen zum täglichen Brot. Quer durch die Kinogeschichte hat die Fantasie der Regisseure und Romanautoren viel von dem vorweggenommen, was die Wissenschaft später technisch ermöglicht hat.

Der Wahlverwandtschaft zwischen diesen beiden scheinbar unvereinbaren Bereichen spürt die momentan im Kino Achteinhalb laufende Filmreihe MenschMaschineMensch nach. Konzipiert hat sie der Fachbereich Informatik der Universität des Saarlandes unter der Leitung von Professor Dr. Jörg Siekmann (Foto: SZ) in Kooperation mit dem Deutschen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz (DFKI).

Gerade im Bereich der Künstlichen Intelligenz inspirieren sich Film und Wissenschaft. "Noch zu meiner Studienzeit galt es als völlig absurd anzunehmen, dass Roboter einmal eine Schlüsselfunktion in der industriellen Fertigung einnehmen", sagt Prof. Siekmann im Gespräch.

Packe man heute eine Digitalkamera aus, sei man hingegen das erste menschliche Wesen in Kontakt mit dem Produkt, fügt er an. Kommen die Roboter in Fritz Langs legendärem Film "Metropolis" aus dem Jahr 1925 wie metallische Lebensformen daher, zeigt der kleine "Wall-E" komplett menschliche Züge.

"Emotionale Intelligenz in Computersystemen ist heute Realität. Roboter können Gefühle haben, jedoch nicht in dem Sinne wie wir", meint Prof. Siekmann. Glaubt man der Vision des renommierten Wissenschaftlers, haben wir uns in nicht allzu ferner Zukunft mit den Roboterwesen vermischt. Einen Einblick in diese neue Welt verschafft Terminator 2. Für den Professor ist der Film "Minority Report" mit einer der aussagekräftigsten Filme in der Reihe. Im Washington des Jahres 2054 wird eine Elitetruppe der Polizei darauf geschult, mittels modernster Verfahren Verbrechen aufzuspüren, bevor sie überhaupt begangen werden. Die Technologie aus dem Film ist längst keine Zukunftsmusik mehr.

"Wir haben kürzlich am DFKI eine Tafel entwickelt, die an die aus Minority Report angelehnt ist", sagt Siekmann. Trotz der gegenseitigen Verzahnung von Wissenschaft und Kino würden bestimmte Dinge wie Beamen zwischen den Dimensionen jedoch immer im Reich der Fiktion bleiben müssen.

Prof. Siekmann zeigt sich in einer Zwischenbilanz der Reihe MenschMaschineMensch sichtlich erfreut über die positive Publikumsresonanz. Denn das Kino Achteinhalb ist bei den meisten Filmen der Reihe ausverkauft.

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