Wenn die Blaue ein Problem ist

Saarbrücken. Das Altpapier einfach in eine eigene Tonne vor der Haustür zu werfen und es nicht mehr in der Wohnung zu sammeln und zum Wertstoffcontainer fahren zu müssen, das finden viele Saarbrücker einfach klasse. Dass der städtische Entsorgungsbetrieb ZKE ihnen eine blaue Tonne für Altpapier geliefert hat, finden jedoch nicht alle toll

Saarbrücken. Das Altpapier einfach in eine eigene Tonne vor der Haustür zu werfen und es nicht mehr in der Wohnung zu sammeln und zum Wertstoffcontainer fahren zu müssen, das finden viele Saarbrücker einfach klasse. Dass der städtische Entsorgungsbetrieb ZKE ihnen eine blaue Tonne für Altpapier geliefert hat, finden jedoch nicht alle toll. Probleme mit der neuen Tonne haben nämlich die Saarbrücker, die vor dem Haus keinen Platz dafür haben.Adolf Appel zum Beispiel. Der 81-Jährige wohnt in der Kalkoffenstraße auf dem Rodenhof. Er müsste die Tonne in den Keller bringen und sie von dort einmal im Monat zum Abholtermin auf die Straße stellen. Anders als bei der grauen Restmülltonne gibt es für die Altpapiertonne nämlich kein Vor- und Nachkommando. Dieses Kommando stellt die Restmülltonnen auf die Straße und räumt sie, nachdem das Müllfahrzeug durch ist, wieder weg. Rund 30000 blaue Tonnen hat der ZKE in Saarbrücken verteilt. Mit ihnen will er rund 16000 Tonnen Altpapier pro Jahr einsammeln. Ein Aufwand, der sich rechnet, hatte ZKE-Geschäftsführer Bernd Selzner Anfang des Jahres erklärt. 70 bis 120 Euro pro Tonne Altpapier bekomme der ZKE von Papierverwertern. Die Einnahmen sollen helfen, die Müllgebühren stabil zu halten. Ein Vor- und Nachkommando sei eigentlich zu teuer, sagt Selzner. Dennoch überlege der ZKE, ob er in Vierteln, in denen vor den Häusern kein Platz für die blauen Tonnen ist, doch so ein Kommando einrichte. Generell gelte aber: Die Tonne darf nur am Abholtag auf öffentliches Gelände gestellt werden. Der ZKE befürchtet, dass die Tonnen sonst umgestoßen oder sogar angezündet werden. Wenn es gar nicht möglich sei, die Tonne auf Privatgrund unterzubringen, könne sie abbestellt werden, sagt Selzner. Die blaue sei schließlich keine Pflichttonne. Wem das ausgelieferte 240-Liter-Gefäß zu groß sei, dem könne ein 120-Liter-Gefäß geliefert werden.Ob 120 oder 240 Liter, "bei uns in der Straße wohnen fast nur alte Leute, und alle haben gesagt: Die Tonnen bleiben auf der Straße stehen", sagt Appel. Infos zur Tonne beim ZKE: Tel. (0681) 97130-315.

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