Weniger Licht für Saarbrücken

Saarbrücken · Sparen, ohne dass es die Saarbrücker merken – das scheint der Stadtverwaltung gerade zu gelingen. Wegen abgeschalteter Lampen halten sich die Beschwerden „bislang in Grenzen“, heißt es im Rathaus.

 In vielen Saarbrücker Lampen brennt mittlerweile nur noch eine von zwei Leuchten. Foto: Martin Rolshausen

In vielen Saarbrücker Lampen brennt mittlerweile nur noch eine von zwei Leuchten. Foto: Martin Rolshausen

Foto: Martin Rolshausen

Der Erste macht das Licht an. So sei das zu seiner Zeit als Bürgermeister im Rathaus gewesen, hat Oskar Lafontaine mal erzählt. Um ihn als Chef zu beeindrucken, habe der erste Mitarbeiter, der ins Büro kam, Licht auf dem ganzen Flur angemacht, damit der Chef dachte, dass alle schon fleißig sind. Die Zeiten scheinen vorbei. "Licht aus", heißt die Devise heute im Rathaus. Gespart wird dabei nicht nur in Büros, sondern vor allem auf den 660 Kilometern Saarbrücker Straßen. Rund 25 000 Leuchten sorgen dafür, dass dort niemand im Dunkeln tappt oder fährt. Nach Angaben von Stadtpressesprecher Thomas Blug hat das die Stadt bisher jährlich rund 4,8 Millionen Euro gekostet. Davon entfielen 1,7 Millionen Euro auf die Stromkosten, 1,8 Millionen Euro auf die Reparatur und Überprüfung sowie 1,3 Millionen Euro auf Investitionen.

Weil der Stadtrat entschieden hat, bei der Beleuchtung 600 000 Euro zu sparen, musste die Verwaltung das Ganze neu organisieren. Einige Lampen wurden abgebaut oder durch energiesparende Lampen ersetzt, sagt Blug. Und nennt als Beispiel den Waldweg zwischen Schafbrücke und Scheidt, an dem alle Leuchten abgebaut wurden. Gespart wird auch bei der Wartung. Für die sind die Saarbrücker Stadtwerke zuständig. Die kontrollieren nun die Lampen nicht mehr so oft wie bisher, auch eine Nachtschicht, die sich direkt um Lampenausfälle kümmert, gibt es nicht mehr. Außerdem wurde die sogenannte Abendschaltung abgeschafft. "Bei dieser wurde vom Einschalten der Straßenlampen bis 22 Uhr voll beleuchtet. Erst ab 22 Uhr wurde die sogenannte Nachtschaltung eingeführt. Dabei wird die Beleuchtung auf die Hälfte reduziert. Dies geschieht, indem bei alten Leuchten jede zweite ausgeschaltet wird. Seit diesem Jahr gehen wir ohne Übergang auf Nachtschaltung", erklärt Blug. Es seien 1500 Leuchten davon betroffen. Bei neueren Leuchten, die sich regulieren lassen, wird die Beleuchtung "heruntergefahren" - von 100 auf 50 Watt , von 70 auf 35 Watt.

Die Beschwerden über weniger Licht "halten sich bislang in Grenzen", sagt Blug. In der Bevölkerung werde die Sparmaßnahme "weitgehend akzeptiert". Vielleicht wird es aber noch etwas dunkler. Dann nämlich, wenn nicht genug gespart wurde, sagt Blug.

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