Weniger Fixierungen in Pflegeheimen: Ministerium sieht Erfolge nach Schulung des Personals

Saarbrücken · Mehr Personal, intensive Schulungen, konkrete Alternativen: Mit einem Bündel von Maßnahmen will das Gesundheitsministerium die hohe Zahl von Fixierungen in Alten- und Pflegeheimen angehen – und vermeldet erste Erfolge.

Das Bemühen des Gesundheitsministeriums, die hohe Zahl von Fixierungen Pflegebedürftiger in saarländischen Alten- und Pflegeheimen zu reduzieren, zeigt offenbar erste Erfolge. So seien etwa im Zuständigkeitsbereich des Amtsgerichts Saarbrücken die Anträge auf so genannte unterbringungsähnliche Maßnahmen (unter anderem Fixierungen) von 410 im Jahr 2012 auf bis dato 271 in diesem Jahr zurückgegangen. Das teilten gestern das Gesundheitsministerium, die Saarländische Pflegegesellschaft und der Saarländische Pflegebeauftragte Jürgen Bender in einer gemeinsamen Presseerklärung mit. Gesundheitsminister Andreas Storm (CDU ) führt dies in erster Linie auf spezielle Schulungen des Heimpersonals in stationären Einrichtungen zurück. So seien zwischen Oktober 2013 und Juli dieses Jahres insgesamt 337 Mitarbeiter aus 93 saarländischen Alten- und Pflegeheimen über Risiken und Folgeerscheinungen freiheitsentziehender Maßnahmen sowie Alternativmaßnahmen unterrichtet worden. An den Schulungen nehmen derzeit außerdem 100 Mitarbeiter aus Einrichtungen für behinderte Menschen teil. Der Inhalt der Weiterbildung soll noch in diesem Jahr in Form einer Broschüre allen saarländischen Pflegeeinrichtungen zur Verfügung gestellt werden, kündigte Minister Storm an.

Nach einer Statistik von 2011 war im Saarland die Zahl der von Betreuungsgerichten genehmigten Fixierungen im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich hoch (wir berichteten).

Nach Angaben des Pflegebeauftragter Bender falle bei Heimbegehungen inzwischen auf, dass "durch die Wahl geeigneter (niedriger) Betten und Polsterungen in vielen Fällen eine Fixierung vermieden" werde. Die Saarländische Pflegegesellschaft hat zudem "eine Verbesserung der Mindest-Personalausstattung in den saarländischen Altenheimen um durchschnittlich rund zehn Prozent" erreicht.

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