Saarbrücken. Als der Saarbrücker Eduard Holtzmann 1949 ein Geschäft für Werbegeschenke eröffnete, war dies eine Pioniertat. Denn diese Branche entstand nach dem Krieg erst, und keiner wusste, was sie alles können sollte und wer sie brauchen würde. Der Familienbetrieb behauptet sich nun seit 60 Jahren nicht nur am regionalen Markt, sondern er bedient darüber hinaus immer mehr internationale Kunden, bis hin zu Konzernen wie Honeywell. Es gibt kein Land mehr auf dem Globus, in das der Werbemittelspezialist aus Saarbrücken nicht geliefert hat.Im Laufe der Jahre hat sich das vom Lederfachmann Eduard Holtzmann gegründete Unternehmen allerdings vom Hersteller zum Veredler, Versender und vor allem Berater und Dienstleister gewandelt. Auch Lagerhaltung, Versand und Zollabwicklungen gehören zum Angebot dieses Saarbrücker Familienunternehmens. "Es ist wichtig, dass unsere Kunden nicht x-beliebige Werbeartikel einsetzen, sondern genau die, die der Zielgruppe gefallen, die zum Anlass passen und zur rechten Zeit wirken", schildert Jens Holtzmann, der heute mit Bruder Dirk die Geschäfte in dritter Generation führt. Die Eltern Rolf-Dieter und Ingrid Holtzmann haben sich seit 2000 aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen, sind dem Haus aber als geschätzte Ratgeber erhalten geblieben. So verweisen die "Holtzmänner" denn auch stolz auf den "Familien-Spirit", der mit den Attributen Verlässlichkeit, Bodenständigkeit, Nachhaltigkeit, Lebensklugheit und "natürliche Risikoscheu" nicht schlecht umschrieben ist. Holtzmann hat in weiser Voraussicht vieles nicht mitgemacht, was irgendwann einmal als angesagt galt, dann aber in der Versenkung verschwand. Der repräsentative Firmensitz an der Bismarckbrücke - ältere Saarbrücker kennen ihn als ehemaliges Café Schlössl - ist Ausdruck dieses Denkens. Die fast 30 Mitarbeiter sind überwiegend schon lange dabei - "sie sind uns sehr wichtig, wir pflegen einen motivierenden und menschlichen Umgang", versichert Jens Holtzmann. Die Wirtschaftskrise geht der mittelständische Familienbetrieb erwartungsgemäß mit einer antizyklischen Strategie an. Während Wettbewerber Messebesuche absagen, reist Holtzmann nach Amerika, um Ideen und Trends für Werbeartikel aufzuspüren. Und nach Asien, um neue Lieferanten und Produkte zu suchen. Zudem investiert die Firma in Mitarbeiter, die zu Werbeartikelberatern bei der Industrie- und Handelskammer weitergebildet werden. Im Sommer werden Auszubildende in kaufmännischen Berufen eingestellt. "Werbeartikel müssen der Zielgruppe gefallen, zum Anlass passen und zur rechten Zeit wirken."Jens Holtzmann