Weltstar lässt die Breite kochen

Saarbrücken · Den guten Kontakten des künstlerischen Leiters des Kuturzentrums Breite 63, Hans-Martin Derow, ist es zu verdanken, dass immer mal wieder echte Stars in Malstatt gastieren. Wie in der Hexennacht der Kubaner Mayito Rivera mit seiner neuen Band.

 Mayito Rivera & Hijos de Cuba (Die Söhne Kubas) rissen ihre Fans in Saarbrücken mit. Foto: Karger

Mayito Rivera & Hijos de Cuba (Die Söhne Kubas) rissen ihre Fans in Saarbrücken mit. Foto: Karger

Foto: Karger

Mayito Rivera sang zwanzig Jahre lang mit der legendären kubanischen Band Los Van Van. Die gab es seit 1969, da war Rivera gerade drei Jahre alt. Seit 2011 geht der gefeierte Sänger eigene Wege und tourt weltweit mit verschiedenen Formationen. Große Auftritte in großen Hallen, sein kubanisches Publikum, jung und alt, schwarz und weiß, singt jedes Stück mit.

Nun also Start der Europatournee mit der neu zusammengestellten Begleitband Los Hijos de Cuba, den Söhnen Kubas, in Malstatt, Breite 63. Das Publikum: reifere Jugend. Der Andrang ist groß. Rivera wird für seine Stimme gefeiert, zu Recht. Musikalisch spannt er einen Bogen quer durch Lateinamerikas Rhythmen. Kuba ist die Heimat des Son - ein etwas melancholisches Produkt des kulturellen Zusammenstoßes von Kolonialherren und Sklaven. Vereinfacht gesagt, trafen afrikanische Trommelrhythmen auf spanischen Gesang. Soße, also Salsa, wurde erst später durch die Vermischung mit anderen Stilen daraus.

Etwas nervös betreten die Band und der kubanische Star die Bühne. Aber keine Minute vergeht, und es wird getanzt, die Musiker strahlen. Der Kulturtreff Breite 63 bietet seit Jahren Salsa-Tanzabende an und ist so zur Anlaufstelle für Lateinamerikafans geworden. Die guten Kontakte des künstlerischen Leiters und Musikers Hans-Martin Derow ermöglichten jetzt dieses ausverkaufte Konzert-Highlight.

Congas und Schlagzeug stellen die Trommeln der bläserbetonten Musik, auch das Piano wird rhythmisch eingesetzt, der Bass temperiert. Rivera, Mitte 40, tanzt und singt mit klarer, melodischer Stimme im zweiten Teil auch deutlich zum Zuhören bestimmte Texte. Sie erzählen die musikalische Geschichte Kubas, und damit seine eigene. Die sechs Musiker stimmen im Wechselgesang mit ein.

Das Soloalbum "Negrito Bailador" (in den USA umgetauft auf "Llego la hora"), so verkündet Rivera nicht ohne Stolz, erhielt eine Grammy-Nominierung. Das Publikum, zum Teil weit angereist, geht begeistert mit, nur beim "Ritmo nuevo" werden die Bewegungen etwas zaghafter. Zum Schluss des knapp zweistündigen Konzerts lädt der charmante Sänger Damen und Herren zum Tanz auf die Bühne - und muss nicht lange bitten.

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