Weltenbummler bringen Dschungel-Abenteuer mit

Saarbrücken · Sie flohen vor wütenden Verfolgern, trotzten Hitze und Eiseskälte oder ritten mutig durch schier endlose Wüsten. Jetzt sind sie zurück und haben viel zu erzählen aus der spannenden Welt abseits eingefahrener Reiserouten.

Heinz Zimmer (59) hat viel erlebt. Schon lange reist er durch die Welt. Anfang der 90er war er einer der ersten Touristen in Vietnam. Voriges Jahr durchquerte er Myanmar, das frühere Burma, radelte 1300 Kilometer durch das Land, geriet mit der Polizei aneinander, schlief sogar eine Nacht im Kloster. Zimmer ist einer von elf Referenten einer Vortragsreihe, die am Freitag, 31. Januar, beginnt.

Es gibt viele Weltenbummler, und jeder hat seine eigene Geschichte. "Über ihr Reiseziel informieren sich die Leute heute im Fernsehen oder Internet", sagt Zimmer. Die Vorträge, die er als stellvertretender Vorsitzender des Saarbrücker Vereins Freunde des Abenteuermuseums hält und organisiert, sollen daher aus erster Hand von Abenteuern berichten. Das Konzept ist offenbar erfolgreich, und Referenten stehen Schlange. "Wir hatten so viele Anfragen. Wir mussten die Leute teilweise auf 2015 vertrösten", erzählt Zimmer stolz. Der Schlosskeller mit seinen 130 Plätzen sei fast immer voll, sagt er. Stammhörer machten nur ein Viertel der Gäste aus.

Das Publikum möchte also Weltenbummler aus Fleisch und Blut erleben. Als Erster ist am 31. Januar Kaukasus-Kenner Waldemar Weirichs im Schlosskeller. Weirichs reist nach eigenen Angaben seit 2008 nach Sotschi, dem Ort der Olympischen Winterspiele, die am 7. Februar beginnen. Er wolle von der Vielfalt der Kulturen an einem Ort zwischen Asien und Europa berichten und den Hörern die Landschaft näherbringen. Ahmat Ebzeev, eigens aus dem Nordkaukasus angereist, unterstützt ihn dabei. Ebzeev ist damit einer von drei Referenten, die für die Vorträge nach Saarbrücken reisen. Sie wollen wie Zimmer zeigen, dass die Welt noch Geheimnisse hat, dass sie noch Orte jenseits der Reiseführer bietet. "Es gibt schon noch weiße Flecken. Und genau das ist es, was ich suche", sagte Zimmer.

Seine Gastredner ritten durch Chinas "Wüste ohne Wiederkehr", erlebten 70 Grad Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht, legten mit dem Auto 2700 Kilometer durch den Amazonasdschungel zurück. Und einer radelte sogar von der Saar bis nach Moskau. Dabei kam oft vieles anders als geplant.

Aber genau dieses Unvorhersehbare macht ja das Besondere einer solchen Reise aus. Die Vorträge im Saarbrücker Schlosskeller beginnen jeweils um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Weitere Infos über die Reihe: E-Mail: heinz-zimmer@web.de.

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