Welche Thesen würde Luther heute anschlagen?

Saarbrücken · Martin Luther haben wir zu verdanken, dass der 31. Oktober 2017 ein einmaliger bundesweiter gesetzlicher Feiertag sein wird. 500 Jahre zuvor, am 31. Oktober 1517, löste er mit der Veröffentlichung seiner 95 Thesen den Beginn der Reformation aus.

Die Evangelischen Kirchenkreise und Dekanate an der Saar haben anlässlich des Jubiläums ein Projekt ins Leben gerufen, bei dem sie Menschen aller Konfessionen aufrufen, neue Thesen für die heutige Zeit zu schreiben. "Europa wackelt", sagt Hans-Hermann Bendzulla, Studienleiter der Evangelischen Akademie im Saarland. Ganz ähnlich wie zu Luthers Zeit erleben wir eine Zeit der Umbrüche und Veränderungen. Daher sei es passend, neue Thesen im Hinblick auf ein besseres Miteinander zu formulieren und dabei auch Nicht-Protestanten miteinzubeziehen.

Nach dem Motto "Wo kommen wir her?" und "Wo wollen wir hin?" geht der Blick also zunächst zurück auf 500 Jahre Reformation. Vor allem soll dieser 500. Jahrestag mit Hilfe der neuen Thesen aber ein lebendiger, neuer Anfang sein. "Was bedeutet die Reformation für uns heute, was ist unser Auftrag für Kirche und Gesellschaft, welche neuen Impulse können wir geben?", fasst Christian Weyer, Superintendent des Kirchenkreises Saar-West, das Anliegen zusammen.

Die Thesen, die noch bis zum 30. September 2016 eingereicht werden können (weitere Infos unter www.eva-a.de ), sollen "Ausgangspunkt für eine breite Diskussion in den Kirchen und auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen sein" erläutert Studierendenpfarrer Matthias Freudenberg.

Außerdem werden sie in Veranstaltungen rund um das Jubiläum einfließen. Vorbereitet werden derzeit unter anderem die Wanderausstellung "Reformation an Saar und Blies" und ein Musik-Festival. Höhepunkt wird am 31. Oktober 2017 die "Nacht der Reformation" sein.

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