Weiter Streit um Stadtwerke

Völklingen · Eine „Dahmspiegelung“ genannte Protestaktion der Linken gegen den Geschäftsführer der Völklinger Stadtwerke hat gestern Abend nur eine geringe Beteiligung gefunden. Die CDU nannte sie geschmacklos.

 Paul Ganster (Linke), Verantwortlicher der Aktion, hatte sich passend zum Anlass kostümiert. Foto: Becker & Bredel

Paul Ganster (Linke), Verantwortlicher der Aktion, hatte sich passend zum Anlass kostümiert. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Elf Völklinger Bürgerinnen und Bürger haben sich gestern mit Spiegeln vor dem Sitz der Stadtwerke Völklingen in der Hohenzollernstraße versammelt. Anlass dafür war der Aufruf der Linken zu der Aktion "Dahmspiegelung ". Er stieß allerdings offenbar nur auf geringe Resonanz. Mit Spiegeln ausgestattet, wollten die Versammelten symbolisch das Sonnenlicht an die Wände und in die Fenster des Gebäudes projizieren und so Licht ins Dunkel bringen. Zu dem Zeitpunkt hatte sich aber die Sonne bereits hinter Wolken zurückgezogen.

Vergleich mit Krebs

"Mit einer Darmspiegelung kann man Krebs frühzeitig erkennen und oft so das Schlimmste verhindern", erklärte uns Paul Ganster, Mitglied der Linkspartei Völklingen und ihr Geschäftsführer im Stadtrat, die Aktion. "Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass der Stadtwerke-Geschäftsführer Jochen Dahm dem Unternehmen seit 2008 einen Schuldenbetrag von etwa 80 Millionen Euro verursachte und somit die Stadtwerke kurz vor die Insolvenz trieb", so Ganster weiter.

Bei der Ankündigung hatten die Linken ihre "Dahmspiegelung " bewusst mit der bekannten Vorsorgeuntersuchung gegen Krebs verglichen. Stefan Rabel, Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion, hatte auch deshalb die Aktion bereits im Vorfeld als "Tiefpunkt der Geschmacklosigkeit" kritisiert. Wer dermaßen verantwortungslos handele, habe im Aufsichtsrat einer städtischen Gesellschaft nichts zu suchen.

Näheres im Stadtrat?

Wie berichtet, hat der Aufsichtsrat der Stadtwerke Holding beschlossen, einen Anwalt zu beauftragen, zu untersuchen, ob arbeitsrechtliche Schritte gegen Dahm eingeleitet werden können. Dem Geschäftsführer wird unter anderem vorgehalten, bei zustimmungspflichtigen Geschäften den Aufsichtsrat übergangen zu haben. SPD-Fraktionschef Erik Kuhn will darauf bestehen, dass in der heutigen Stadtratssitzung (17.30 Uhr, großer Saal, Erdgeschoss Neues Rathaus) öffentlich über den Stand der Dinge informiert wird.

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