Wasser und Salz haben der A 620 stark zugesetzt

Saarbrücken · Am Montag ging in Saarbrücken nichts mehr. Selbst in Stadtteilen, die nichts mit der Baustelle auf der A 620 zu tun hatten, staute sich der Verkehr. Die Behörden haben reagiert und Ampelschaltungen verändert.

 Bei Kernbohrungen stieß das LfS auf riesige Hohlräume im Beton, die nun ausgegossen werden. Fotos: Becker&Bredel

Bei Kernbohrungen stieß das LfS auf riesige Hohlräume im Beton, die nun ausgegossen werden. Fotos: Becker&Bredel

 Die Autobahn A 620 überspannt über 70 Meter weit den Leinpfad an der Saar.

Die Autobahn A 620 überspannt über 70 Meter weit den Leinpfad an der Saar.

 Werner Nauerz, Fachbereichsleiter Bauwerkunterhaltung beim LfS, zeigt die verrosteten Fugen auf der Fahrbahn. Hier ist in den letzten Jahren vermehrt Wasser und im Winter Salzwasser eingedrungen.

Werner Nauerz, Fachbereichsleiter Bauwerkunterhaltung beim LfS, zeigt die verrosteten Fugen auf der Fahrbahn. Hier ist in den letzten Jahren vermehrt Wasser und im Winter Salzwasser eingedrungen.

Drei Wochen Autobahnsperrung, Verkehrsbehinderungen und Staus. Darüber haben wir schon mehrfach berichtet. Jetzt haben wir die Baustelle besucht und uns zeigen lassen, was der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) dort eigentlich machen lässt und einige Überraschungen erlebt.

Wussten Sie, dass der Autobahnabschnitt zwischen Messegelände und Gersweiler Brücke gar keine normale Autobahn, sondern eine Art Brückenbauwerk ist? Das ist aber genau das Hauptproblem. 70 Meter weit über den Leinpfad ragende Beton-Einzelteile bilden den Untergrund der Fahrbahn. Vom Leinpfad sieht man das gut, denn der ist dadurch quasi überdacht. Zwischen den Betonteilen sind Fugen und in die sind in den letzten Jahren vermehrt Wasser und im Winter Salzwasser eingedrungen. "Wenn wir das nicht abdichten, droht der Abriss dieses Teilstücks, und dann ist die Autobahn auf Monate dicht", erklärt Werner Nauerz, der Fachbereichsleiter Bauwerkunterhaltung beim LfS.

Das Salzwasser hat schon deutliche Spuren hinterlassen. Die im Beton verlaufenden Eisen sind angerostet, unten auf dem Leinpfad sind Spuren des rostigen Salzwassers überall zu sehen, die dort verlaufenden Fernwärmerohre wurden auch schon angegriffen. "Die Betonplatte, auf der die Autos fahren, ragt bis zu 6,20 Meter über den Leinpfad", so Nauerz. Das eindringende Wasser gefährde aber akut die Tragfähigkeit. Die Sanierung sei unausweichlich gewesen.

Bis zum 30. August wird rund um die Uhr gearbeitet, für die Nachtarbeit stehen Leuchten bereit. Und wenn es regnet, helfen Zelte über der Baustelle, den Termin einzuhalten. 1,6 Millionen Euro kostet die Fehlerbehebung. Der Bund übernimmt diese Kosten komplett.

Überraschung Nummer 2: An der Gersweiler Brücke entdeckte das LfS bei Kernbohrungen riesige Hohlräume unter der Autobahn. Diese werden nun mit flüssigem Beton verfüllt. Die Umleitung habe am Montag für Chaos gesorgt, inzwischen habe man die Ampelschaltungen noch nachjustiert, und der Verkehr habe sich beruhigt. "Die Strecke durch Burbach dauert außerhalb der Rush-hour zehn Minuten länger", sagt Klaus Kosok vom LfS. Man teste die Strecke selbst in regelmäßigen Abständen. Der Umleitungsverkehr habe Priorität, auf den "Schleichwegen" seien dagegen keine Ampeln umgestellt worden. Kosok rät daher, die offizielle Umleitung zu nehmen. Das sei messbar der schnellste Weg. Die Baustelle sei im Plan, die Arbeit am 30. August pünktlich beendet.

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