Was ist eigentlich Heimat?

Saarbrücken. Ist die Heimat der Ort der Kindheit, das Haus der Eltern, ein bestimmtes Gefühl oder ein besonderer Geruch? Die Sparkasse Saarbrücken geht anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens mit dem Wettbewerb "Entdecke Deine Heimat! Werde kreativ!" dieser Frage bei Kindern und Jugendlichen aus dem Regionalverband nach

Saarbrücken. Ist die Heimat der Ort der Kindheit, das Haus der Eltern, ein bestimmtes Gefühl oder ein besonderer Geruch? Die Sparkasse Saarbrücken geht anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens mit dem Wettbewerb "Entdecke Deine Heimat! Werde kreativ!" dieser Frage bei Kindern und Jugendlichen aus dem Regionalverband nach. Die Jungen und Mädchen sollen dabei ihre Heimat in Bildern, Fotos, Videos und Texten festhalten und zum Wettbewerb einreichen. Die Saarbrücker Zeitung hat Jugendliche und Rentner (Fotos: Iris Maurer) gefragt, was sie unter Heimat verstehen. "Heimat bedeutet für mich, dort zu leben, wo ich aufgewachsen bin", findet Manfred König. Für den 73-jährigen Rentner aus Saarbrücken lösen gerade die Lebensarten und Lebensweisen eines bekannten Ortes, an dem man die Menschen kennt und die Kultur versteht, Heimatgefühle aus. Ähnlich sieht das auch Kamila Banasiak (20): "Das ist der Ort, an dem man immer willkommen ist, wo man sich wohl fühlt und an den man immer wieder zurückkommen kann." Im Alter von fünf Jahren ist die Polin aus Bonn ins Saarland gekommen. Die Landeshauptstadt sei inzwischen ihre Heimat geworden, der sie treu bleiben will. Im Oktober fängt Kamila Banasiak an der Saarbrücker Hochschule für Technik und Wirtschaft ihr Studium "Internationales Tourismusmanagement" an.Für Carl Bossert aus Saarbrücken gibt es nur eine Heimat: Das Saarland. "Ich bin hier geboren worden. Ich liebe es, ganz besonders wegen der Vielfalt der Saarländer, wegen dem vielen Grün, einfach wegen allem", schwärmt der 85-Jährige. "Es ist schön, mitzuerleben, wie sich alles entwickelt hat und sich weiterentwickelt. Ich bewundere die Menschen, die aus dem Saarland das gemacht haben, was es heute ist." Auch Student Lukas Konzelmann ist überzeugter Saarländer. "Das ist meine Heimat, der Ort, an den ich immer wieder zurückkehren kann, auch wenn ich man mal eine Zeit weggewesen war." Der 23-Jährige hat drei Semester Publizistik in Österreich studiert. Auf der Rückfahrt nach Saarbrücken, spürte er, was es bedeutet, in seine Heimat zurückzukehren. "Als der Zug hinter Mannheim war, hörte man deutlich, wie die Sprache, der Dialekt, vom Schwäbischen ins Pfälzische umschlug. Da kam in mir ein starkes Gefühl von nach Hause kommen auf." Ein Gefühl, dass Mirka Borchardt, 21, wohl gut nachempfinden kann. Sie stammt aus Gütersloh, wohnt wegen eines Praktikums momentan in Saarbrücken und beginnt im Oktober ein Auslandssemester in Prag. Etwas wehmütig sagt sie: "Ich fühle mich irgendwie als Weltenbürger." Sie scheint sich mit dem Reisen arrangiert zu haben: "Heimat ist überall da, wo man sich wohl fühlt. Heimat ist nicht an einen Ort gebunden, sondern nur an die Menschen, die einen begleiten." Für diese Sichtweise plädiert auch Gertrud Meyer. Sie ist 93 Jahre alt, wurde in Köln-Ehrenfeld geboren. "Der Krieg hat mich meiner ersten Heimat entwurzelt. Nun lebe ich in meiner zweiten Heimat, dem Saarland. Ich war aber auch schon am Nordkap, im Kaukasus, Spanien. Ich hätte dort überall meine Heimat finden können. Es liegt immer nur an einem selbst. Man darf Heimat einfach nicht zu eng sehen."

Auf einen BlickKindergartenkinder, Grundschüler und Schüler der weiterführenden Schulen aus dem Regionalverband können am Wettbewerb "Wir entdecken unsere Heimat" der Sparkasse Saarbrücken teilnehmen. Anmeldeschluss ist der 15. September. Die Beiträge können bis 17. November eingereicht werden. Die drei Besten jeder Altersstufe erhalten Geldpreise von 200, 150 und 100 Euro. Außerdem gibt es Medienpakete im Wert von 500 Euro für die Schulen zu gewinnen. pbe

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