Was die Sterne über uns wissen

Saarbrücken · Horoskope sind Hokuspokus, sagen viele Leser im Regionalverband. Einige lesen sie aber trotzdem. Das ist das Ergebnis einer SZ-Blitzumfrage. Eine Astrologin erklärt, warum wir lieber uns selbst vertrauen sollten.

 Wenn ein wichtiges Ereignis im Leben ansteht, können Astrologen das kosmische Sternenwetter deuten. Foto: dpa

Wenn ein wichtiges Ereignis im Leben ansteht, können Astrologen das kosmische Sternenwetter deuten. Foto: dpa

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Wann wir unsere große Liebe treffen, kann niemand vorhersagen. Oder doch? Können es die Sterne?

Die einen nennen es Hokuspokus. Die anderen glauben daran: An ihr Horoskop. Aber wie sieht es bei unseren Lesern im Regionalverband Saarbrücken aus? In einer Online-Umfrage haben wir nachgehakt. 410 haben teilgenommen, damit ist die Umfrage nicht repräsentativ.

Nur 19 Prozent der Befragten gaben an, regelmäßig ihr Horoskop zu lesen. 42 Prozent lesen es immerhin gelegentlich. Wer sich den Zeilen widmet, hat oft das Gefühl, dass das Horoskop zutrifft. Das sagen 41 Prozent der Befragten. 39 Prozent sind der Meinung, dass es nicht zutrifft. Über die Hälfte glaubt außerdem, dass ihr Sternzeichen keinen Einfluss auf ihren Charakter hat. "Hokuspokus", "Aberglaube", "Humbug" nennen viele Leser die Horoskope in Zeitschriften und Zeitungen.

Auch die Saarbrücker Astrologin Andrea Moutty ist Zeitungs-Horoskopen gegenüber mehr als skeptisch: "Das ist grober Unfug", sagt sie. Jedoch komme sie selbst als Fachfrau nicht umher, gelegentlich reinzuschauen. Und bekomme Ausschlag davon. "Tageshoroskope funktionieren gar nicht", sagt die Expertin.

Dabei gehört es für viele Leser zum morgendlichen Ritual. Die einen suchen Rat, Hoffnung, Motivation. Die anderen Hilfe, Orientierung, Bestätigung oder Wegweiser.

Ein Leser erzählt, dass ihn sein Horoskop vor einer Geldanlage gewarnt hat und er das Geld an diesem Tag lieber nicht ausgegeben hat. Das Jahreshoroskop einer Leserin hatte ihr vor Jahren angekündigt, ihre große Liebe zu finden. Die Vorhersage traf zu. Mit ihrem Mann ist sie jetzt seit 22 Jahren verheiratet. Aber das sei Zufall gewesen, sagt Moutty. "Die Astrologie ist kein Orakel, kein Prognosemittel." Sie blicke nicht in die Zukunft. Das machten Kartenleser. "Die Astrologie ist eine Menschheitserfahrung über Jahrtausende hinweg", erklärt die Astrologin. Sie helfe uns dabei, zu erkennen, wie wir selbst ticken. Sie sei ein Navigationssystem für das Leben. Wie für einen Leser von uns. Er ist von Sternzeichen Stier. "Stiere neigen zu übertriebenem Sicherheitsdenken. Weil ich das weiß, versuche ich nicht mehr, mich mit Gewalt zu Risiken zu zwingen", schreibt er. Der Leser weiß, wie er gestrickt ist und das ist wichtig, sagt die Expertin. "Mach dich frei, geh deinen Weg", empfiehlt sie. "Astrologie ist wie in einem Buch über den Menschen zu lesen", sagt Moutty. Viele Leser sind skeptisch mit den Horoskopen, die sie lesen. Vielen sind sie zu allgemein und oberflächlich. Manchen fehlen die wissenschaftlichen Beweise. Sie finden Horoskope schlichtweg unseriös. Manche glauben nicht an Vorhersagen. Diese Zweifel lobt Andrea Moutty. Astrologen könnten lediglich helfen, glücklich mit sich selbst zu sein. Und das ist ja auch die Grundvoraussetzung für vieles. Auch dafür, die große Liebe zu finden.

Wer beim SZ-Umfrage-Center mitmachen will, muss sich einmalig registrieren. Die Teilnehmer werden mit Punkten belohnt, die in Einkaufsgutscheine umgewandelt werden können. Infos im Internet: www.sz-umfrage.de

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