Warten auf die Halden-Metro

Landsweiler-Reden · Sobald es warm wird, lockt die Alm auf der Halde in Landsweiler-Reden die Besucher. Bis man per Seilbahn auf die Halde fahren kann, wird es aber noch dauern – schade, finden die meisten Besucher und üben sich (notgedrungen) in Geduld.

 Zurzeit wird die Halde von den meisten Besuchern zu Fuß bestiegen. Fotos: Anika Meyer

Zurzeit wird die Halde von den meisten Besuchern zu Fuß bestiegen. Fotos: Anika Meyer

. Die ersten frühlingswarmen Sonnenstrahlen locken Spaziergänger ins Freie und schon ist an der Halde in Landsweiler-Reden einiges los. Hochfahren ist jedoch nicht erlaubt, deshalb muss, wer nicht auf den kostenpflichtigen und nur alle Stunde fahrenden Shuttle-Bus warten will, die Wanderschuhe schnüren. Es ist sichtlich die Mehrzahl der Besucher, die das Plateau zu Fuß erklimmt. Und da sich der Bau der "Halden-Metro" genannten Seilbahn weiter auf voraussichtlich 2015 verschiebt, wird dies in nächster Zeit auch so bleiben.

Fragt man die Besucher der "Alm", so fällt das ein oder andere Wort des Bedauerns, dass man auf die Seilbahn noch länger warten muss, doch im Allgemeinen nimmt man es eher gelassen: Harald und Brigitte Mathieu sind bei schönem Wetter mehrmals pro Woche oben, genießen die Aussicht und in der Almhütte eine kühle Erfrischung. "Wir lassen uns mal überraschen, was da kommt", erklären sie. "Wir gehen zwar auch gerne zu Fuß, aber wenn die Seilbahn steht, werden wir sie sicherlich nutzen." Diese könnte Harald Mathieu auch interessante Motive für sein Hobby, die Fotografie, liefern. Auch Thorsten Rimbach sieht es locker: "Verzögerungen sind ja Standard in Deutschland." Er ist mit seiner Frau Cindy und dem erst einige Monate alten Nachwuchs zum zweiten Mal auf der Redener Halde. "Aber wenn die ganze Sache käme, auch die Rodelbahn, das wäre schon eine schöne Geschichte. Einen Freizeitpark direkt vor der Haustür zu haben, wäre toll." Beate Schröder aus Spiesen hat noch weitere Ideen, an was vor allem der Nachwuchs Spaß haben könnte: "Es wäre nett, wenn man hier vielleicht auch eine Möglichkeit zum Klettern einrichten würde oder einen Streichelzoo!" Nicht weit bis zur Halde hat es Erika Schneider aus Heiligenwald. Wenn sie Besuch hat, wie an diesem Tag Tochter Bianca Guthier und Enkelin Lisa aus Baden-Württemberg, dann führt sie diesen am liebsten auf die Alm. "Ein bisschen mehr könnte es hier allerdings schon geben. Ich habe noch weitere Enkel und die hätten an Vergnügungs-Angeboten sicher großen Spaß." Das können Lisa und Bianca Guthier nur bestätigen: "Also wir würden auf jeden Fall mit der Seilbahn fahren!"

In die Infrastruktur des "Zukunftsstandortes" Reden sind bisher öffentliche Mittel in Höhe von 35 Millionen Euro geflossen. Nach Investitionen in diesem Umfang, sei es nun vor allem wichtig, an den Plänen festzuhalten, findet Bernhard Doering, ebenfalls aus Heiligenwald. "Der Anfang ist gemacht, nun muss man auch die nächsten Schritte gehen!" Seine Frau Gabriele Doering ist sich sicher, dass die Seilbahn zu einem Anziehungspunkt der Region würde. "Und eine Rodelbahn wäre auch toll! Wir kennen so etwas aus dem Pitztal." Nach einer Ruhepause auf der Alm mit Erfrischung setzen Horst Stephan und Peter Wagner aus Neunkirchen die Helme auf den Kopf und ziehen sie fest: "Wir fahren immer mit dem Fahrrad. Weil die Seilbahn noch nicht da ist", erklären sie augenzwinkernd, meinen dies jedoch nicht nur scherzhaft. "Die Bahn ist ja schon seit Jahren versprochen und wäre mit Sicherheit eine Attraktion. Wir hoffen vor allem, dass sie überhaupt kommt." Ein Besucher aus Schiffweiler, der gerne bei der SR3-Sommeralm ordentlich mitfeiert, verrät: "Wenn man in alkoholisiertem Zustand Metro fahren darf, werde ich drin sitzen!" Wirklicher Frust oder Ärger bei den Stammbesuchern der Halde also Fehlanzeige. Es scheint zu stimmen, was der anfangs zitierte Harald Mathieu noch "außerhalb des Protokolls" bemerkt hatte: "Auf der Alm sind die Leute entspannt. Es gibt keine Knatscher!"

 Thorsten Rimbach

Thorsten Rimbach

 Cindy Rimbach

Cindy Rimbach

 Brigitte Mathieu

Brigitte Mathieu

 Beate Schröder

Beate Schröder

 Bernhard Doering

Bernhard Doering

 Gabriele Doering

Gabriele Doering

 Zwischen dem Haldenplateau und dem Gondwana-Gelände soll ab 2015 eine Seilbahn verkehren.

Zwischen dem Haldenplateau und dem Gondwana-Gelände soll ab 2015 eine Seilbahn verkehren.

Zum Thema:

HintergrundEinen Freizeitpark mit Seilbahn, Rodelbahn und Rutschparadies wollte die Ottweiler Investorengruppe Fun-Berg Saar auf der Halde Landsweiler-Reden entstehen lassen. Der seit 2011 mehrfach angekündigte Bau der Seilbahn "Halden-Metro" konnte bisher jedoch nicht in Angriff genommen werden, weshalb die Saarland Bau und Boden Projektgesellschaft (SBB) im Einvernehmen mit Fun-Berg deren Erbbauvertrag aufgelöst hat. Die Investorengruppe gibt als Grund für die Verzögerungen Probleme im Erteilungsverfahren der EU-zertifizierten Zulassung an. An den Freizeitpark-Plänen hält das Land jedoch fest: Der Bau der Metro soll demnächst ausgeschrieben werden. ani

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