Walesa und die Kraft der Liebe

Saarbrücken · Das Kino Achteinhalb zeigt mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Saar vier preisgekrönte neue Filmproduktionen aus dem Nachbarland im Osten. Hauptdarsteller, Regisseure und Produzentinnen begleiten die Kinovorstellungen in Saarbrücken.

 Mit dem Film ,,Papusza” über eine Roma-Dichterin eröffnen morgen die polnischen Filmtage im Kino Achteinhalb. Foto: Next Film

Mit dem Film ,,Papusza” über eine Roma-Dichterin eröffnen morgen die polnischen Filmtage im Kino Achteinhalb. Foto: Next Film

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In den letzten Jahren ist das polnische Kino auf vielen Festivals präsent. Sowohl kontroverse Themen der Gegenwart wie auch die Aufarbeitung der oft schmerzhaften Geschichte des Landes in den neuen Produktionen sorgten für öffentliche Diskussionen in Polen und brachten diverse internationale Auszeichnungen. Selten erreichten die Filme allerdings den regulären Kinoverleih in Deutschland. Aber das Saarbrücker Kino Achteinhalb zeigt immer wieder aktuelle Filme aus dem Land an der Weichsel. In den nächsten Wochen werden wieder polnische Regisseure und Schauspieler mit ihren neuen Filmen in das kleine Kino im Hof der Nauwieser Straße 19 kommen. Gemeinsam mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Saar ermöglicht das Achteinhalb mit vier neuen Produktionen einen Filmblick nach Polen.

Auftakt ist am morgigen Dienstag, 23. September, mit dem Film "Papusza" von Krzysztof Krauze und Joanna Kos-Krauze. Der Film erzählt die Geschichte der Dichterin Bronislawa Wajs, genannt Papusza, die als erste Roma ihre Lyrik in Polen veröffentlichte. Der Film bekam bisher 40 Auszeichnungen auf diversen Filmfestivals. Zbigniew Walerys, der im Film den Ehemann von Papusza spielt, kommt zur Eröffnung ins Achteinhalb und präsentiert den Film. Eine weitere Aufführung ist am Mittwoch, 24. September.

Am 12. Oktober kommt der Regisseur Maciej Pieprzyca ins Achteinhalb. In seinem Film "Das Leben ist schön: Life feels good" erzählt er die wahre Geschichte des jungen Mateusz, der an zerebraler Lähmung und seit seiner Kindheit an der falschen Diagnose "geistige Behinderung" leidet. Er kann nicht sprechen und hat eine begrenzte Kontrolle über seinen Körper. Erst 25 Jahre später stellen Ärzte in einer Klinik fest, dass Mateusz ein ganz normaler, sogar ziemlich intelligenter Mann ist.

Einer der bekanntesten Polen ist Thema des Film "Walesa". Dessen Creativ-Producerin Eva Brodzka kommt am 21. Oktober nach Saarbrücken . Regisseur des Films über Lech Walesa , Legende und Ikone der Arbeiterbewegung Solidarnosc, ist ein ebenfalls bekannter Pole, der Regisseur Andrzej Wajda . Ewa Brodzka hat eng mit Wajda gearbeitet und wird deshalb am 21. Oktober sicher viel zu erzählen haben.

Die Vorstellung des Films "Liebe " in Anwesenheit des Regisseurs Slawomir Fabicki beschließt am 24. Oktober die Begegnungen mit der aktuellen polnischen Filmkunst. Dieser Film ist ein intimer Blick in die Privatsphäre der polnischen Mittelschicht in der Provinz. Maria und Tomek, Mitte dreißig, seit zehn Jahren verheiratet, richten gerade ihre Wohnung ein, erwarten ein Kind. Maria wird vom Bürgermeister bedrängt, verschweigt das aber ihrem Mann, bis es fast zu spät ist. Fabickis Film über die Kraft und die Zerbrechlichkeit der Liebe wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.

Die Vorstellungen beginnen jeweils um 20 Uhr. Weitere Informationen unter www.kinoachteinhalb.de oder telefonisch unter (06 81) 390 88 80.

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