Von Schoko-Igeln und Notruf-Dackeln - Die kuriosesten Meldungen der saarländischen Polizei im Jahr 2014

Saarbrücken · Die Polizei, dein Freund und Helfer – das gilt auch für Tiere, die süßen Verlockungen erliegen, oder Menschen, die stundenlang in luftiger Höhe an einer Hauswand hängen. Die SZ hat die kuriosesten Meldungen der Saar-Polizei aus dem zu Ende gehenden Jahr zusammengefasst.

 Zu tief in den Puddingbecher geschaut: Die Saarbrücker Polizei musste im April diesem kleinen Igel aus seiner misslichen Lage helfen. Foto: Polizei Burbach

Zu tief in den Puddingbecher geschaut: Die Saarbrücker Polizei musste im April diesem kleinen Igel aus seiner misslichen Lage helfen. Foto: Polizei Burbach

Foto: Polizei Burbach

Die zweifelsohne verrückteste Spezies ist der Mensch. Das merkt man, wenn man vom Plumpsklo-Derby im australischen Winton hört oder Sportsfreunde sich das Wappen ihres Lieblingsvereins in den Schritt ihrer Unterhose drucken lassen - und es dann ebenso stolz wie unaufgefordert überall zeigen. Einen faszinierenden Einblick in das Kuriositäten-Kabinett des Menschseins erhält jedes Jahr die Polizei . Die hat - wie gewohnt - zum Jahresende für die SZ ihr Füllhorn an kuriosen Meldungen ausgeschüttet.

So müssen Spaziergänger beispielsweise im Februar nicht schlecht gestaunt haben, als die Polizei in Merzig einen Flüchtenden in einem Opel Corsa verfolgte - und zwar rückwärts. Denn nachdem die Beamten dem Delinquenten den Weg abgeschnitten hatten und vor ihm zum Stehen kamen, legte dieser kurzentschlossen den Rückwärtsgang ein und raste einen Feldweg hinauf. Unbeirrt und ebenso kurzentschlossen machten die Beamten in ihrem Streifenwagen es ihm nach. Die Hochgeschwindigkeits-Rückwärtsfahrt endete für den Flüchtenden schließlich im Graben.

Umgegraben haben soll ein böser Wicht mit seinem Auto wenig später die Wiese eines Landwirts bei Eppelborn. Dieser rief daraufhin erbost die Polizei , die vor Ort fassungslos feststellte, dass lediglich "ungefähr zehn Grashalme sowie drei Kubikzentimeter Erde" in Mitleidenschaft gezogen worden waren, wie es im Polizeibericht unverhohlen spöttisch heißt.

Wie schnell manch' einer doch den Kopf verliert, zeigte sich auch im April: Ein Unbekannter berichtete der Polizei voll Sorge von einem hilflosen Tier in der Nähe des Cottbuser Platzes in Saarbrücken-Burbach. Dort angekommen, fanden die Beamten einen Igel, dessen Kopf in einem Puddingbecher stecken geblieben war.

Einer offenbar ebenfalls süßen wie verhängnisvollen Verlockung hatte sich auch ein 17-Jähriger im Juni hingegeben, der mit seinem Gefährt und vier Beifahrern mit 90 Kilometer pro Stunde über die Saarbrücker Stadtautobahn preschte. Denn das Gefährt, das die Polizei stoppte, war ein Krankenfahrstuhl! Zugelassen für drei Personen und eine Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h.

Übers Ziel hinaus geschossen war wenige Tage später auch ein Anwohner der Mainzer Straße in Saarbrücken . Weil er seinen Haustürschlüssel vergessen hatte, versuchte er, sich über ein Fallrohr bis in den ersten Stock zu seiner Wohnung zu hangeln. In luftiger Höhe musste er jedoch "zweierlei feststellen", wie es im Polizeibericht heißt: "Erstens, dass drei Meter Entfernung vom Fallrohr bis zum Wohnungsfenster doch sehr weit sind, und zweitens, dass er seine Superkräfte für den Tag wohl schon aufgebraucht hatte." Hilflos harrte der Mann eine gute Stunde lang am Fallrohr aus, bis ihm schließlich die alarmierte Polizei zu Hilfe kam.

Gut festhalten - allerdings vor Lachen - musste sich im Dezember letztlich auch die Polizei . Kurz nachdem ein automatischer Notruf von einem Handy eingegangen war und die Beamten schon auf dem Sprung waren, meldete sich eine aufgeregte Frau, die berichtete: Ihr Dackel habe sich ihr Handy geschnappt, draufgebissen und dabei den Notruf aktiviert. Kurzum: Der Dackel brauchte keine Hilfe, sondern höchstens einen Knochen.

Die Liste dieser Polizeimeldungen ließe sich fortsetzen. Die SZ tut dies auch - und zwar wie immer im nächsten Jahr an gleicher Stelle. Bis dahin: Bleiben Sie gesund, lassen Sie keine leeren Puddingbecher herumliegen, und reichen Sie Ihrem Hund nie ohne Not das Telefon!

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