Von Saarbrücken aus auf große Fahrt

Saarbrücken · Rund 70 Hausboot-Touristen starten jedes Jahr von Saarbrücken aus ihre Touren. Ausgelastet ist die Charterbootbasis im Osthafen damit nicht. Bezirksbürgermeisterin Christa Piper will sich für den Wassertourismus stark machen.

 Laurent Soler, Mitte, und Didier Criqui von "Le Boat" zeigten Bezirksbürgermeisterin Christa Piper das neue Boot. Foto: Oliver Dietze

Laurent Soler, Mitte, und Didier Criqui von "Le Boat" zeigten Bezirksbürgermeisterin Christa Piper das neue Boot. Foto: Oliver Dietze

Saarbrücken. Der Motor bringt Laurent Soler ins Schwärmen. Ein VW-Motor mit einem ZF-Getriebe, erklärt er. Deutsche Qualität, die in Frankreich zur "Vision" zusammengebaut wurde. "Vision" nennt sich das neue Hausbootmodell der international tätigen Touristikfirma "Le Boat", für die Laurent Soler die Stützpunkte im elsässischen Hesse und in Saarbrücken leitet. Das Boot fährt mit einem sogenannten Hybridantrieb, einer Kombination aus Diesel- und Elektromotor."Die Vögel sind lauter als das Boot", sagt Katja Meinken-Wiedemann, als das Boot am Samstag im Saarbrücker Osthafen ablegt - testweise. Meinken-Wiedemann vermarktet die Boote für den Reiseveranstalter TUI. Bisher sind diese neuen, etwas größeren mit drei bis vier großen Schlafräumen ausgestatteten Boote im Saarbrücker Osthafen allerdings nicht vor Anker. Wer mit so einem Boot durch die lothringischen und elsässischen Kanäle oder die Saar und die Mosel entlangfahren will, muss bisher zur Station ins Elsass. Das liege daran, dass es in Saarbrücken bisher keine Nachfrage nach so großen Booten gab, erklärt Meinken-Wiedemann.

Vom Saarbrücker Osthafen aus starten jedes Jahr rund 70 Charter-Hausboote, sagt Laurent Soler. Etwa 70 weitere Boote fahren von Hesse aus nach Saarbrücken und wieder zurück. Das Problem ist: Die französischen Kanäle können Hausboottouristen ohne Bootsführerschein befahren, von Saarbrücken die Saar aufwärts Richtung Mosel wird der Führerschein benötigt. Weil aber nur etwa die Hälfte der Hausbootfahrer diesen speziellen Führerschein haben, liegt das Geschäft in unserer Region hauptsächlich auf französischen Gewässern.

Im Großraum Berlin gebe es mehr Ausnahmegenehmigungen für Hausbootfahren ohne Führerschein, sagt Didier Criqui von "Le Boat". In Saarbrücken gebe es nur eine Ausnahmegenehmigung von der Bismarckbrücke bis zur Grenze.

Für die Ausnahmegenehmigung ist das Wasser- und Schifffahrtsamt zuständig. Aber zumindest die Bewerbung und Ausschilderung der Hausbootbasis im Osthafen könnte die Stadt verbessern, sagte Bezirksbürgermeisterin Christa Piper am Samstag bei einer Testfahrt mit dem neuen Boot. Sie findet "Wir als Stadt müssen ein großes Interesse daran haben, dass sich das weiterentwickelt."

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