Von funkigen Schwingungen zum geradlinig filigranen Swing

Saarbrücken · Daniel Humair ist der klangvollste Name des aktuellen "Saarbrücker Jazzfestivals" - das Konzert seines Quartetts am Dienstag im Domicil Leidinger erfüllte alle Erwartungen. Der fette und tragende Klang von Humairs Trommeln und das intensive Zischen der Becken durchfluteten den Raum.

Oft glaubte man hier mehreren Schlagzeugern zu lauschen, so verschachtelt waren die Muster, so rasch änderten sich die Akzentuierungen. Von einem Moment zum nächsten wechselten der 76-jährige Meister und sein Kontrabassist Lauent Vernerey zu funkigen Schwingungen oder geradlinig filigranem Swing. Auf höchst anspruchsvolle Weise verbindet das "Daniel Humair Project" klassische Blue-Note-Tugenden und eine experimentelle Note. Mit zerklüfteten Landschaften und Pianissimi in Pastellfarben übertrug Bruno Ruder Humairs Konzept auf das Klavier. Und wenn sich Ruders Tasten mit der Trompete von Nicolas Folmer bei den gehaltvollen Themen zum Duett verbanden, dann tönte die kleine Combo wahrlich orchestral. Mit seinen Soli empfahl sich der in Saarbrücken bestens bekannte Folmer einmal mehr als Bläser von europäischem Spitzenformat.

Heute, 20 Uhr Breite 63: Timbo Mehrstein Ensemble

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