Von der Papierrolle zur Zeitung

Saarbrücken · Tausend Menschen haben am Donnerstag in 20 saarländischen Betrieben einen Blick hinter die Kulissen geworfen, so auch im Druckhaus der Saarbrücker Zeitung . Unter den Besuchern waren viele Franzosen.

 Personalleiter Stefan Vetsch begrüßte die Gäste im Druckhaus.

Personalleiter Stefan Vetsch begrüßte die Gäste im Druckhaus.

 Auf solchen 17 Kilometer langen Papierrollen wird die Zeitung gedruckt. Fotos: iris Maurer

Auf solchen 17 Kilometer langen Papierrollen wird die Zeitung gedruckt. Fotos: iris Maurer

Jeden Morgen liegt sie vor der Haustür: die Saarbrücker Zeitung . Doch wie sie entsteht, wissen die wenigsten. Bei der "Langen Nacht der Industrie" hatten Interessierte am Donnerstag die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen des Druckhauses zu werfen. Die 40-köpfige Besuchergruppe war bunt gemischt. Neben einer Schulklasse aus Lothringen waren zum Beispiel auch Eltern mit ihrem jugendlichen Nachwuchs dabei. Personalleiter Stefan Vetsch hieß die Gäste im Druckhaus willkommen und wartete mit beeindruckenden Fakten auf. "Die Druckerei der Saarbrücker Zeitung gehört zu den 25 besten der Welt", sagte er stolz.

Bevor es in die Produktionshallen ging, erhielten die Teilnehmer Kopfhörer, um Produktionsleiter Peter Feld besser zu verstehen. Denn wenn die Druckmaschinen laufen, kann der Geräuschpegel bis zu 105 Dezibel betragen. Täglich um 21 Uhr beginnt der Andruck. So herrschte im Druckhaus emsiges Treiben, als die Gruppe die großen Lagerhallen betrat. Maschinen ratterten, Staplerfahrer fuhren Paletten durch die Hallen, Frauen waren mit dem Einlegen der Werbebeilagen beschäftigt und die Drucker kümmerten sich um die Druckplatten. Peter Feld schilderte die Aufgabe der einzelnen Maschinen von der Produktion über die Weiterverarbeitung bis zum Transport.

Der Höhepunkt der Führung war für alle Teilnehmer, die riesige Druckmaschine in Aktion zu sehen. Das aus dem Jahr 2006 stammende, 800 Tonnen schwere Gerät mit seinen vier Drucktürmen und acht Druckwerken imponierte den Besuchern. Sie schauten zu, wie die Papierbahnen oben durch die Maschine sausten und unten zusammengefaltet wieder herauskamen. "Die Durchlaufgeschwindigkeit des Papiers beträgt bis zu 12,75 Meter in der Sekunde", erklärte Peter Feld.

Beeindruckend fand der 13-jährige Johannes Kockler, der gemeinsam mit seinem Vater an der Führung teilnahm, auch das Papierlager: "Eine Papierrolle ist etwa 17 Kilometer lang. Das ist doch Wahnsinn", meinte er beeindruckt. "Ich habe noch nie solche Mengen Papier gesehen." Auch Anja Weber und Ottmar Greif waren sich einig, dass der Besuch der Druckerei ein besonderes Erlebnis war mit Prozessen, "die man so noch nie gesehen hat". Gegen 22 Uhr traten die Besucher die Heimreise an. Mit im Gepäck nicht nur viele Eindrücke, sondern auch die druckfrische Ausgabe der SZ.

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