Von der Hüttenstadt inspiriert
Neunkirchen · Bis zum 17. April stellt der Malkasten facettenreiche Kunst im Rathaus-Foyer aus. Auf den Bildern werden sowohl die Heimatstadt Neunkirchen als auch fremde Landschaften und Abstraktes dargestellt. Die SZ besuchte die Vernissage.
Acryl, Aquarell, Pastellkreide, Öl oder Holzschnitt: Das sind einige der Techniken, welche die Künstler des Malkastens Neunkirchen für ihre Bilder nutzen. 39 Werke gehören zu ihrer neuen Ausstellung "Farbwelten" im Rathaus- Foyer. Seit Anfang des Jahres haben die 15 Malkasten-Mitglieder die Schau geplant. Für die neue Vorsitzende Sabine Berhard ist es eine Premiere. Für die Vorbereitungen konnte sie aber nach wie vor auf die Unterstützung ihrer Vorgängerin Irmtraud Fritsch zählen. "Viele Gemälde dieser Ausstellung haben einen Bezug zu Neunkirchen", erzählte Berhard bei der Vernissage am Mittwoch. Aber auch über die Grenzen der Kreisstadt hinaus laden die Bilder zum Reisen an. In die Toskana und nach Mallorca entführen zum Beispiel die Aquarelle von Günter Kretz, dem einzigen Mann im Bunde.
Woraus die Künstler ihre Inspiration schöpfen, ist ganz unterschiedlich. Für manche sind Reisen und fremde Landschaften eine Quelle, andere finden eher Gefallen an abstrakten Motiven, manchen haben einen Hang zu fast poetischen Darstellungen. Sabine Berhard selbst hat sich mit ihrer Collage "Buddha-Berg" für eine zeitkritische Darstellung entschieden. Auch wenn der Malkreis mit Renate Biebach aus Althornbach sogar eine Künstlerin aus der Pfalz in seinen Reihen zählt, kommen die meisten aus Neunkirchen und Umgebung. "Für viele stand die Verbindung zur Heimatstadt im Zentrum ihres künstlerischen Schaffens", sagte die neue Malkreis-Vorsitzende. So auch Martina Andres, das neueste Mitglied im Malkreis. "Farbwelten" ist ihre erste Ausstellung als Teilnehmerin dieser Gruppe, doch nervös war sie vor der Vernissage am Mittwoch nicht. Sie habe schon bei anderen Gelegenheiten Bilder vor Publikum präsentiert. Im Rathaus-Foyer stellt Andres dieses Mal gleich drei Werke vor. "Ich wollte verschiedene Techniken kombinieren und neue Sachen ausprobieren, wie zum Beispiel die Arbeit mit Bauschaum", erklärte Andres der SZ. Vor allem das Metallglanzbild "Feuer" spiegelt sich ihr Bild von Neunkirchen wider. Auch Iris Rickart zeigte sich bei ihrem Werk "Vergangenes" experimentierfreudig und mischte Rost und Wachs auf einem Leinwand-Keilrahmen. Damit setzt sie das Motto der Stadt Neunkirchen "Steelecht" kreativ um.
Bei der Vernissage am Mittwoch bedankte sich auch Laudator Sören Meng, der die Ausstellung eröffnete, für den Ideenreichtum der Maler und Malerinnen. "Damit zeigen Sie die kreative Seite unserer Stadt und unterstützen unsere Bemühungen in der Kulturförderung", sagte der Beigeordnete. "Kunst ist eine ansteckende Tätigkeit, je ansteckender, desto besser", zitierte er Tolstoi und lud die Gäste dazu ein: "Also lassen Sie sich von dieser Kunst und dieser Kreativität anstecken."
Dass die Malkasten-Mitglieder nicht nur mit dem Pinsel, sondern auch mit dem Stift agil sind, zeigten Irmtraud Fritsch und Renate Biebach, die passend zur Ausstellung eigene Gedichte vortrugen.
Die Ausstellung "Farbwelten" kann bis Donnerstag, 17. April im Rathaus Foyer, Oberer Markt 16, Neunkirchen, besucht werden. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag: 8 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Freitags von 8 bis 12 Uhr.
