Von Dämlichkeiten und Dorftratsch

Urexweiler · „Mir genn us net“ drohten die Akteure des Urexweiler Karnevalsvereins den über 200 Besuchern in der Mehrzweckhalle. Da kein Widerspruch eingelegt wurde, zogen die Narren ein Spektakel mit Tänzen und jeder Menge unsinnigen Geschwätz durch.

 Waschen, legen, föhnen und viel Geschwätz: Der Friseursalon „Zur rostigen Schere“ hat in Urexweiler eröffnet. Foto: Faber

Waschen, legen, föhnen und viel Geschwätz: Der Friseursalon „Zur rostigen Schere“ hat in Urexweiler eröffnet. Foto: Faber

Foto: Faber

Vier Stunden gab es in der Exweller Kappensitzung was fürs Auge und genauso viel auf die Ohren. Deshalb genug mit der langweiligen Vorrede, dafür mittenrein in den Urexweiler Narrentempel. Mit ihrer großartigen Premiere in der Bütt verpasst die zehnjährige Paula König über 200 Besuchern zum Einstieg den Kick.

Die Freundinnen Lore und Hanne (Elisa und Kristin Hinsberger) vergleichen Männer mit einem Mikrowellenherd, beseitigen mit Tipp-Ex die Schreibfehler im Handy und halten nichts von einem Tirol-Urlaub. "Ich habe gehört, die Tiroler ernähren sich von Touristen", so die simple Begründung von Hanne.

Elegant und akrobatisch wirbeln beiden Funkenmariechen (Jana Huber, Alina Hart) über die Bühne, zwei Stewardessen (Danni Riefer, Bianca Mörsdorf) heben gar ab. Von Lusthansa als untauglich befunden, heuern sie bei der Billig-Hinkel-Aierline an. Wer ihre gut gemeinte Sicherheitsbelehrung befolgt, ist hoffnungslos verloren.

In der Dunkelheit recken ein paar Flamingos ihre Hälse wie Gartenschläuche im Takt der Erkennungsmedoldie der Muppet Show, die Skull Crew aus Theley steht auf Hip Hop, schummrige Gardemädchen tanzen zum Twilight-Soundtrack. "En Exweller op der Brigg, mit der Batschkapp en Knigg", quatscht der Hausmeister (Jürgen Schmidt) die Leute voll. Schier unfassbar ist, was er mit seinem Bekanntenkreis, de Wertstoffhof Günter, seinem Marlies un em Lidl Joe, erlebt. Et Marlies sei ein 140 Kilo Täubchen, die Sportart mit den zwei Stöcken sei doch Modern Talking, und zudem weiß der Hausmeister von Marlies abenteuerlichen Diät-Versuchen zu berichten. Er hat einfach die Ahnung von Gott und der Welt. Doch ein Großereignis im Marpinger Gemeindeteil vergisst der Maulheld. Im Marpinger Gemeindeteil eröffnet der neue Frseursalon "Zur rostigen Schere". Acht Dämlichkeiten werden von vier nicht blonden, dafür tratschenden Haarstilistinnen stümperhaft frisiert. Kein Wunder. Beim ungeheuren Arbeitstempo der Mitarbeiterinnen der überkandidelten Chefin Frau Rostig, wachsen den Dorftrinen während den investigativen Hasengesprächen graue Haare.

Durch den Wilden Westen reitet das Männerballett, wobei sich Jürgen Becker mit dem roten Pferd gehörig vergaloppiert hat. Ein vernünftiger Satz kommt Susanne König nicht über die Lippen. Sie schmeißt dermaßen die Buchstaben durcheinander, wodurch sie für die Asse der Logopädenzunft ein hoffnungsloser Fall darstellt.

Nicht besser ergeht es Waltraud und Mariechen (Ilse Wegmann, Manuela Reis). Das Duo hat Probleme mit sich selbst und dem Rest der Welt. Flott gehen dagegen die Hanjob-Showdancers nach ihrer Matrosennummer von Bord.

Und zum Finale singen Besucher und Akteure gemeinsam die Dorfhymne: "Mir Exweller kläwwe, wie die Deiwel am Läwwe".

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Auf einen BlickDie Mitwirkenden: Sitzungspräsident André Recktenwald und der Elferrat. Tänze: Kleine Garde, Leitung Elisa Hinsberger, Birgit Hinsberger und Barbara Scheuer-Kessler; Mittlere Garde, Leitung Irina Reis und Vanessa Wilhelm; Kleine und Mittlere Garde, Leitung Yvonne Wegmann, Anika Engel; Skull Crew Theley; Tanzmariechen Jana Huber und Alina Hart; Hanjob Showdancers; Männerballett. Vorträge: Kranke: André Recktenwald, Reka Klein; Kind Paula: Paula König; Lore und Hanne: Elisa und Kristin Hinsberger; Stewardessen: Danni Riefer und Bianca Mörsdorf; Hausmeister: Jürgen Schmidt; Friseursalon "Zur rostigen Schere", Wilde 13, Buchstabensalat: Susanne König, Problemdamen, Ilse Wegmann, Manuela Reis. frf

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