Nervosität? Die kennt er weniger bei Musikschul-Vorspielen oder Übungs-Auftritten in Altersheimen. Sehr wohl aber bei einem wichtigen Wettbewerb wie Jugend musiziert, zumal er da nun zum ersten Mal mitwirkte und dann auch noch solo: Nicolas Landwehr, gerade 14 Jahre alt geworden, staubte beim Landesentscheid dennoch auf Anhieb einen ersten Preis in Altersgruppe III ab - ein Erfolg, der den jungen Pianisten selbst völlig verblüfft.

Nicolas ist Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Lebach und spielt seit sieben Jahren Klavier. Die Wahl des Instruments erfolgte nicht zuletzt deshalb, weil im Elternhaus in Eiweiler bereits ein Piano vorhanden war: Die Mama spielt ebenfalls Klavier, und seine Uroma, die er leider nicht mehr kennenlernte, war sogar Klavierlehrerin. Unterricht hat Nicolas von Anfang an bei Irene Morales von der Musikschule Vogel, und seine Eltern sind voll des Lobes: "Ohne die hätte das nie geklappt. Sie kitzelt das Optimum aus den Kindern heraus und findet stets die passenden Stücke."

Momentan spielt Nicolas gerne Bach, begeistert sich aber auch für Beethoven und Noten des eher unbekannten Argentiniers Alberto Ginastera, mit denen er auch bei der Jugend-Musiziert-Jury punkten konnte. Außerdem überzeugte er mit einem gewissen Pfiff und Witz bei der Interpretation, denn Nicolas ist keine Klaviermaschine, die nur mit technischer Brillanz glänzen möchte. Er spielt gerne nach Gehör und hat keine Berührungsängste mit Pop.

Neuerdings greift er bei der Band der evangelischen Kirchengemeinde Lebach in die Keyboardtasten und findet das viel einfacher als E-Musik: "Da begleitet man ja nur." Sein derzeitiges tägliches Übungspensum von bis zu zwei Stunden will er zumindest bis zum Bundeswettbewerb im Juni beibehalten.