Volle Fahrt im Musikprogramm

Homburg · In Homburg dürften am Wochenende längst nicht so viele Radios und MP3-Player an gewesen sein. Seinen Hunger auf Musik konnte man beim Live-Programm auf dem Maifest in der Altstadt stillen.

 Oku sorgte mit seinen Reggaerockers am Freitagabend bei der langen Ska- und Reggaenacht auf dem Christian-Weber-Platz für mitreißende, mitunter aber auch nachdenkliche Momente. Fotos: Thorsten Wolf

Oku sorgte mit seinen Reggaerockers am Freitagabend bei der langen Ska- und Reggaenacht auf dem Christian-Weber-Platz für mitreißende, mitunter aber auch nachdenkliche Momente. Fotos: Thorsten Wolf

 OB Karlheinz Schöner (Mitte) konnte sich gestern zusammen mit vielen anderen Engagierten freuen: Homburg ist Fairtrade-Stadt.

OB Karlheinz Schöner (Mitte) konnte sich gestern zusammen mit vielen anderen Engagierten freuen: Homburg ist Fairtrade-Stadt.

Zweieinhalb Tage Maifest liegen hinter Homburg, Tage voller Musik, es-sich-gut-gehen-lassen und den-Frühling-genießen. Dabei nahm das 40. Homburger Maifest schon am Eröffnungs-Freitag kräftig Fahrt auf. Und das lag vor allem auch an der Ska- und Reggaenacht auf dem Christian-Weber-Platz. Beim Opener, dem Ska-Einsatzkommando, noch etwas zurückhaltend, gingen die Fans bei den Lokalmatadoren von Oku & The Reggaerockers richtig aus sich raus. Das machte das quasi Heimspiel des Kerbrichers Oku fast schon zu einer familiären Angelegenheit, zu einer runden aber auf jeden Fall.

Der Samstag zeigte sich dann nicht weniger musikalisch gelungen. Neben den Auftritten des Musikvereins Reiskirchen und dem Gastspiel des Blasorchesters Jägersburg ließ vor allem die All that Band, featuring James Williams, den historischen Marktplatz vibrieren: Soul, Funk, Rap - es war schwer, die Beine, die Hände und den Kopf ruhig zu halten. Und Homburgs gute Altstadt-Stube präsentierte sich von ihrer besten Seite, nämlichkomplett gefüllt.

Nur ein paar Meter entfernt, auf dem Christian-Weber-Platz, gab es als Kontrastprogramm ordentlich Rock auf die Ohren. Den Auftakt machten dabei The Ragdolls aus Saarbrücken. Und was die fünf Herren und eine Dame von der Bühne aus krachen ließen, das konnte sich mehr als hören lassen. Einziger Wermutstropfen: So mit gingen die Zuhörer so früh am Abend noch nicht, aus der gediegenen Entfernung der Bierbank- Bestuhlung schwappte aber immer mal wieder hörbare Begeisterung für die Ragdolls in Richtung Bühne zurück. Die Band selbst zeigte sich trotz der gepflegten Zurückhaltung der Maifestgäste alles andere als enttäuscht. "Es ist für jede Band schwer, den Abend zu eröffnen", war sich Lead-Sänger Patrik Jost mit der Erfahrungen unzähliger Gigs sicher. "Für uns steht die Spielfreude im Vordergrund, und wir wollen einfach Musik machen. Und dabei ist es uns eigentlich egal, ob die Leute stehen oder sitzen. Wir wollen einfach Spaß haben." Zudem könne man nicht Publikum mit Publikum vergleiche, "die Leute hier sind sitzen geblieben, haben geklatscht, sie haben mit den Füßen gewippt."

Nach den Ragdolls sollten dann die Saarpfälzer von Purple Haze den Christian-Weber-Platz rocken. Und das taten sie mit Coversongs echter Klassiker - und vor einer zunehmend begeisterungswilligen Schar von Maifestgästen.

Gestern nun, am Schluss-Sonntag, stand neben der Musik, dem Flanieren entlang der Gastronomie-Meile oder dem Stöbern in den Ständen des Krammarktes noch etwas ganz anderes und hochoffizielles auf dem Programm. Um kurz nach 12 Uhr wurde Homburg auf dem historischen Marktplatz ganz offiziell zur Fairtrade-Stadt ernannt - mehr als 20 Jahre nach der Gründung des Eine-Welt-Ladens als Impuls für die nun gekrönte Geschichte. < weiterer Bericht folgt

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