Voll auf Angriff
Saarbrücken · Die Entwicklung ist in der Breite und der Spitze bemerkenswert. Die weibliche Jugend des 1. FC Saarbrücken hat auch hinter den B-Juniorinnen in der Bundesliga viel vorzuweisen. Immer mehr Spielerinnen drängen in die Jugend-Nationalmannschaft.
Der Gewinn des Hermann-Neuberger-Preises für herausragende leistungsorientierte Jugendarbeit liegt ein knappes Jahr zurück, die erfolgreiche Entwicklung der weiblichen Jugend des 1. FC Saarbrücken geht aber unvermindert weiter. "So gut wie heute standen wir in der Breite noch nie da", sagt Abteilungsleiter August Leugers-Scherzberg: "Unser Konzept geht voll auf, auch wenn wir uns nach wie vor in vielen Punkten verbessern wollen und müssen."
Warum Leugers-Scherzberg in der Mitgliederversammlung des Gesamtvereins derart lobende Worte aussprach, belegen die Tabellenstände. Die B1 als Aushängeschild der weiblichen Jugend liegt in der Fußball-Bundesliga West/Südwest auf Rang zwei. Die B2, fast nur mit hochtalentierten C-Jugendlichen bestückt, spielt in der B-Juniorinnen-Regionalliga eine tolle Saison und steht auch auf Rang zwei.
C- und D-Jugend sind noch ungeschlagen, gehören in den jeweiligen Verbandsligen zu den Titelanwärtern, obwohl der FCS auch hier vornehmlich mit jüngeren Spielerinnen antritt. "Das ist wesentlicher Teil unseres Konzeptes. Die Spielerinnen werden nach ihrer Leistungsstärke, nicht nach ihrem Alter gefördert", sagt der sportliche Leiter Kai Klankert und nennt als Beispiel Leonie Stöhr, die eigentlich D-Juniorin im jüngeren Jahrgang ist, beim FCS aber ausschließlich in der C-Jugend spielt: "Dort lernt sie, sich gegen ältere, robustere Spielerinnen durchzusetzen."
Stöhr ist eines von vielen Talenten, die beim FCS ausgebildet werden und in die aktiven Mannschaften in der Regionalliga und der 2. Bundesliga integriert werden sollen. Sogar einige Jugend-Nationalspielerinnen tragen das FCS-Trikot. Nadine Winckler, Chiara Klein (beide im Kader der ersten Mannschaft), Lisa Schüler und Lara Martin können schon Länderspiel-Einsätze vorweisen.
Das Ziel des FCS ist klar: Gemeinsam soll eine Basis geschaffen werden, die dem Verein den Angriff auf die Frauen-Bundesliga ermöglicht. Diese Basis kann nur aus einer starken Jugendabteilung heraus aufgebaut werden. Ein erster Schritt hierzu ist seit dieser Saison gemacht - die zweite Mannschaft in der Regionalliga Südwest wurde organisatorisch der Jugendabteilung angegliedert. "Der Sprung aus der B-Jugend in unsere erste Mannschaft ist sehr groß, von daher muss die zweite Mannschaft quasi wie eine A-Jugend funktionieren", sagt Klankert, der seit dieser Saison Regionalliga-Trainer ist.
Im Trainer-Team gab es Veränderungen. B2-Trainer Pascal Braun steht aus beruflichen Gründen nur noch eingeschränkt zur Verfügung, die Verantwortung für die B2 übernimmt die bisherige D-Jugend-Trainerin Lisa Alt. "Sie ist sehr gut ausgebildet, hochmotiviert und verfügt als ehemalige Spielerin der ersten und zweiten Mannschaft über das Wissen, was gefordert ist, um sich im aktiven Bereich durchzusetzen", sagt Klankert. Die durch Alts Wechsel frei gewordene Position bei der D-Jugend übernimmt Armando Palermo. Klankert: "Mit dieser Besetzung sind wir so aufgestellt, dass unser erfolgreicher Weg auch 2015 weitergehen kann."