"Der Altar wurde 1910 von Arbeitern der Cristallerie in Saint-Louis mit Erlaubnis der Direktion aufgebaut, um den Segen Gottes für die Fabrik zu haben", sagt Yvette Sonntag. Die langjährige, inzwischen pensionierte Direktionsangestellte der weltberühmten Kristallfabrik kümmert sich um die Historie des gut 50 Kilometer von Saarbrücken entfernten Ortes in Bitscher Land.

Die 1586 gegründete Cristallerie von Saint-Louis (zu deutscher Zeit hieß der heutige 550-Einwohner-Ort Münzthal) zählt bis heute zu den luxuriösesten Kristallglasmanufakturen der Welt: Zwei riesige Kristalllüstern im Wert von mehreren hunderttausend Euro - einer davon für den König von Nepal - sind im La Grande Place, dem hochmodernen Kristallmuseum von Saint-Louis, zu sehen.

Am 22. Juni um 10 Uhr wird zunächst im Park der Cristallerie ein Hochamt gelesen. Anschließend gibt es eine Prozession zur Kirche, wo der Kristallaltar bis 6. Juli besichtigt werden kann.