Vierbeinige Retterin – Kampf ums Almet

Saarbrücken · Der Jahresrückblick der SZ-Redaktion Stadtverband ist nach Monaten gegliedert: Im November ging's mal wieder um Parkgebühren. In Erinnerung blieben aber auch eine dramatische Rettungsaktion und der Kampf ums Almet.

 Blick auf das umkämpfte Almet im Morgennebel. SZ-Archivfoto: Becker&Bredel

Blick auf das umkämpfte Almet im Morgennebel. SZ-Archivfoto: Becker&Bredel

Die Parkraumstrategie in Saarbrücken wurde gleich zum Novemberanfang Thema. Eine Kernaussage des Verkehrsentwicklungsplanes (VEP): Das Auto im Straßenraum abzustellen, ist eher zu billig, die Parkhäuser dagegen sollten nicht so teuer sein. Doch die Stadt hat wenig Einfluss auf die Gebühren in den Parkhäusern, diese werden in der Mehrzahl von Q-Park bestimmt, das Unternehmen hat mit der Verwaltung 1999 einen Pachtvertrag über 50-Jahre geschlossen.

Als Maßnahme sollen nun ausgeglichene Parkgebühren zwischen den Parkbauten aller Betreiber (auch der Kaufhäuser) und dem öffentlichen Straßenraum kommen. Allerdings sind die Planer hier auf den guten Willen der Betreiber angewiesen. Daneben soll es eine "Erweiterung der Kontrollintensitäten" geben. Es sollen also mehr Falschparker mit einer Strafe rechnen müssen. Ein weiterer Ansatz ist, dass vor allem Pendler eher auf Bus, Bahn, Rad und eigene Füße zurückgreifen sollen.

 Hündin Sally mit Heike Becker vom THW Saarbrücken. Foto: THW Saarbrücken

Hündin Sally mit Heike Becker vom THW Saarbrücken. Foto: THW Saarbrücken

Foto: THW Saarbrücken

Tierische Hilfe in der Not kam hingegen von einem Saarbrücker Schäferhund . Bei einem Spaziergang im Püttlinger Jungenwald war eine Seniorin vom Weg abgekommen und gestürzt, berichtete die Polizei . Allein konnte sich die 84-Jährige nicht mehr aus ihrer misslichen Lage befreien und musste bis zu ihrer Rettung vier Tage im Wald ausharren. Die Püttlingerin wurde erst vermisst, als ein aufmerksamer Spaziergänger auf ihren Wagen aufmerksam wurde. Der Mann informierte das Püttlinger Ordnungsamt und dieses die Polizei . Und so kam es dann zur großen Suche. Etwa 80 Personen, aufgeteilt in mehrere Gruppen, waren im Einsatz, zudem elf Suchhunde, darunter auch ein speziell ausgebildeter Personensuchhund, nämlich die achtjährige Schäferhündin Sally vom THW Saarbrücken , geführt von Heike Becker. Nach über vier Stunden Suche schlug Sally an, und unabhängig davon gab auch ein weiterer Hund in dem Sektor Laut. Eine Suchkette fand schließlich die Seniorin. Sie war noch ansprechbar, sagte DRK-Sprecher Oliver Reichert, doch in einem lebensbedrohlichen Gesundheitszustand und wurde auf die Intensivstation der Püttlinger Klinik gebracht. Von der Polizeiinspektion Köllertal gab es im Anschluss ein großes Lob an alle Helfer "für die hervorragende und professionelle Zusammenarbeit. Der gemeinsame Einsatz, die Spürnasen der Hunde und die Wachsamkeit eines Spaziergängers haben ein Leben gerettet". Aufatmen konnten auch die Freunde des Käsböschs, eines Teils des Naherholungsgebiets Almet: Es wird nicht zum Gewerbegebiet umgewandelt. Der Plan wurde im Oktober endgültig niedergelegt. Kosten und Nutzen stünden in keinem Verhältnis, erklärte Oberbürgermeisterin Charlotte Britz kurz zuvor. Daneben hat ein Bürgerprotest Wirkung gezeigt. 10 600 Menschen hatten eine Petition im Internet zum Erhalt des Naherholungsgebiets unterschrieben.

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